Gedruckte Transistoren aus Nanokristallen
Schaltkreise auf flexiblen Folien für Sensoren und elektronische Komponenten in Kleidung.
Über Druckverfahren könnten elektronische Schaltkreise in Zukunft deutlich günstiger gefertigt werden als mit den heute etablierten lithographischen Verfahren. Einen viel versprechenden Ansatz dafür präsentierten nun Wissenschaftler der University of Pennsylvania in Philadelphia. Mit in Flüssigkeiten verteilten Nanokristallen konnten sie leitende, isolierende und auch halbleitende Schichten zu funktionierenden Feldeffekttransistoren anordnen. Diese Nanokristall-
Abb.: Flexible Transistoren aus gedruckten Nanokristallen auf einer stabilen Kapton-
„Erstmals konnten wir zeigen, dass sich alle Komponenten eines Transistor aus Nanokristallen herstellen lassen“, sagt Cherie Kagan. Mit ihren Kollegen mischte Kagan winzige Nanokristalle aus Silber, Aluminiumoxid und Cadmiumselenid in geeignete Lösungsmittel. Diese Flüssigkeiten tropften die Forscher nacheinander auf eine flexible Kunststofffolie aus Kapton. In schnelle Drehung versetzt blieben nach kurzer Zeit nur hauchdünne Schichten von bis zu hundert Nanometern Dicke zurück, die bei 250 Grad Celsius getrocknet wurden.
Mit diesem einfachen und potenziell günstigen Verfahren konnten leitfähige (Silber), isolierende (Aluminiumoxid) und halbleitende (Cadmiumselenid) Schichten übereinander gelagert werden. Diese Schichten ließen sich jeweils durch exakt zugeschnittene Masken so strukturieren, dass nach dem wiederholten Beschichten und Trocknen ein Areal mit funktionsfähigen Feldeffekttransistoren entstand.
Abb.: Produktionsschema für flexible Nanokristall-
Im Unterschied zu früheren Ansätzen für Nanokristall-
Nach der einfachen Produktion überprüften die Forscher die elektronischen Eigenschaften der Nanokristall-
Rechenoperationen führten die Forscher mit ihrem Prototyp aber noch nicht durch. Auch werden solche aus der flüssigen Phase gefertigten Schaltkreise mit Nanokristallen nie die Transistordichte und enorme Rechenleistung von Siliziumchips erreichen können. Doch für simplere Anwendungen wie Sensoren oder Funkchips wären die auf flexiblen Folien angeordneten und billigen Transistoren durchaus geeignet.
Jan Oliver Löfken
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RK