29.05.2009

Große Erdgasvorkommen in der Arktis

Eine Forschergruppe vom staatlichen United States Geological Survey berechnete die möglichen Rohstoff-Vorkommen der Arktis und kam dabei auf beträchtliche Mengen.



New York/Washington (dpa) - Eine Forschergruppe um Donald Gautier vom staatlichen United States Geological Survey berechnete die möglichen Rohstoff-Vorkommen der Arktis und stellt die Ergebnisse im Fachjournal «Science» vor. Nach Schätzung von US-Geologen lagern im nördlichen Polargebiet etwa 30 Prozent der bislang unentdeckten Erdgasvorräte der Erde. Das entspräche mindestens dem weltweiten Sieben-Jahres-Verbrauch. Zudem schlummern demnach dort 13 Prozent der unentdeckten Ölvorräte. Die meisten Vorkommen gibt es den Forschern zufolge im Meeresboden in einer Tiefe von weniger als 500 Metern.

Nach Angaben der Autoren werden weltweit derzeit rund 3 100 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr gefördert. In der Nordpolarregion lagern laut Studie mit hoher Wahrscheinlichkeit mindestens 21 800 Milliarden Kubikmeter, die jedoch bisher noch unentdeckt sind. Mit 50 prozentiger Wahrscheinlichkeit sei es sogar das Doppelte. Vom Energiegehalt her gesehen gebe es drei Mal mehr unentdecktes Gas in der Arktis als unentdecktes Öl.

Die Öl-Lagerstätten seien zwar relativ klein im Vergleich zu der Fördermenge in typischen Öl-exportierenden Ländern wie Saudi-Arabien. Aber aufgrund der außergewöhnlichen Lage zwischen den Kontinentalplatten könnten sie eine wichtige Einnahmequelle in nördlichen Ländern wie Russland und Norwegen werden und den andauernden Streit der fünf Arktis-Anrainerstaaten weiter anfachen.

Dänemark, Kanada, Norwegen, Russland und die USA liefern sich seit Jahren einen Kampf um die großen Rohstoffvorkommen in der Arktis. Im Mai 2008 hatten sie sich zu einem friedlichen Lösungsweg unter Leitung der UN verpflichtet. Bis heute wurden ihre unterschiedlichen Ansprüche allerdings nicht geklärt.

So beansprucht Russland etwa einen 1,2 Millionen Quadratkilometer großen Teil der Arktis einschließlich des Nordpols. Umstritten ist dabei, ob der Festlandsockel unter dem Eismeer als Fortsetzung des eurasischen Kontinents anzusehen ist. 2007 hatten russische Polarforscher zudem eine Nationalflagge aus Titan in mehr als 4000 Metern Tiefe auf den Grund des Eismeeres aufgestellt und damit Moskaus Anspruch auf das Nordpolarmeer bekräftigt.

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KR

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