16.11.2017

Gummi-Werkstoffe für extreme Belastungen

Industrie verlangt nach detailliert analy­sierten Hochleistungselastomeren.

Die Elektro­mobilität nimmt immer mehr Fahrt auf und in Verbrennungs­motoren steigen die Tempe­raturen. Deshalb erwartet die Automobil­industrie einen verstärkten Forschungs- und Entwicklungs­bedarf insbe­sondere bei Spezial- und Hochleistungs­elastomeren. Auf diese Heraus­forderungen hat das Fraun­hofer-Institut für Betriebs­festigkeit und Systemzu­verlässigkeit LBF reagiert und die neue Arbeits­gruppe „Elastomer­technologie“ im Forschungs­bereich Kunststoffe ins Leben gerufen. Sie soll das umfang­reiche Instituts-Portfolio auf die gesamte Wertschöpfungs­kette von Elastomer­bauteilen erweitern. Ein anwendungs­nahes Technikum zur Formulierung und Formgebung von Elas­tomeren steht dafür bereit.

Abb.: Mit zahlreichen Methoden werden die Eigenschaften von Hochleistungselastomeren untersucht. (Bild: Raapke, Fh.-LBF)

Mit der neuen Arbeits­gruppe ergeben sich neue Synergien mit den bisherigen Kompetenz­feldern des Bereichs Kunststoffe, beispiels­weise der chemischen und physi­kalischen Charak­terisierung sowie der Funktiona­lisierung und Addi­tivierung polymerer Werkstoffe. Mit dieser neuen Aufstellung kann das Institut seinen Industrie­kunden insbesondere der Kautschuk- und Gummi-Industrie zukünftig ein umfang­reiches Angebot in der angewandten Forschung sowie der praxis­nahen Prüfung bieten.

Die Charak­terisierung der Betriebs­festigkeit sowie des Material- und Bauteil­verhaltens von Elastomer- und Elastomer/Metall-Verbund­bauteilen hat am Fraunhofer LBF eine lange Tradition. Es steht eine Vielzahl an Charak­terisierungs­möglichkeiten zur Verfügung, um statische und dynamische Werkstoff­eigenschaften zu ermitteln. Auch das Ermüdungs­verhalten von Bauteilen kann experi­mentell bestimmt und auf eigene Modelle in die Mehrkörper­simulation übertragen werden. Daneben wendet das Institut klassische Lebensdauer­prüfungen in Form von Wöhler- und Gassner­versuchen sowie die Schadens­akkumulation mittels Finite-Elemente-Simulation an, um das Versagens­verhalten vorher­zusagen. Eine weitere Spezialität ist die Entwicklung kunden­spezifischer Mess­aufbauten für die Prüfung indivi­dueller Bauteile, in denen der Belas­tungsfall anwendungs­nah in beschleunigter Prüfung abgebildet werden kann.

Mit dem Forschungs­bereich Kunststoffe, hervor­gegangen aus dem Deutschen Kunststoff-Institut DKI, begleitet und unterstützt das Fraunhofer LBF seine Kunden entlang der gesamten Wertschöpfungs­kette. Von der Poly­merisation über das Compoun­dieren bis hin zur Lebens­daueranalyse von Kunststoff­bauteilen werden Forschungs­dienst­leistungen aus einer Hand angeboten. Material­seitig liegt der Fokus auf Hochleistungs­thermoplasten, Thermo­plasten und Elastomeren sowie deren Verbünden. Umfassendes Know-how besteht im molekular­analytischen Finger­printing von Kunststoffen unter Anwendung modernster Trenn­verfahren. In Kombination mit bild­gebenden analytischen Techniken können Verän­derungen an Kunststoff­bauteilen begleitend zu Belas­tungstests frühzeitig erkannt und analysiert werden. Dies schließt auch eine Schadens­analytik unter Anwendung modernster Verfahren der Bild­gebung und Molekular­analytik ein. Auf diesem Weg können sowohl die Authen­tizität von Material­prüfungen als auch die Eignung von Kunst­stoffen für ihren Einsatz­zweck zuver­lässig beurteilt werden.

Fh.-LBF / JOL

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