Haarscharf vorbei
Nach Prognosen amerikanischer Astronomen wird ein Asteroid am 13. April 2029 nur haarscharf an der Erde vorbeischrammen.
Haarscharf vorbei
Nach Prognosen amerikanischer Astronomen wird ein Asteroid am 13. April 2029 nur haarscharf an der Erde vorbeischrammen.
Ann Arbor (dpa) - Ein 400 Meter großer Asteroid wird nach Prognosen amerikanischer Astronomen nur haarscharf an der Erde vorbeischrammen: Lediglich etwa der dreifache Erddurchmesser wird unseren Heimatplaneten demnach am 13. April 2029 von dem Gesteinsbrocken namens Apophis trennen, das ist etwa ein Zehntel der Mondentfernung. So nah wie Apophis komme der Erde im Mittel nur einmal in 1300 Jahren ein Asteroid, teilte die Universität von Michigan in Ann Arbor am Dienstag (Ortszeit) mit.
Mit Hilfe genauer Beobachtungsdaten konnten die Astronomen ein Kollisionsrisiko mit der Erde für 2029 bereits ausschließen. Es handele sich jedoch um den dichtesten jemals vorhergesagten Vorbeiflug, sagte der Leiter des Astronomenteams, Prof. Daniel Scheerer.
Der im vergangenen Jahr entdeckte Asteroid ist einer von derzeit rund 600 bekannten, die der Erde einmal gefährlich werden könnten. Wie die Universität von Michigan weiter berichtete, erhoffen sich die Forscher von dem Beinahe-Zusammenstoß wichtige Erkenntnisse über den Aufbau dieses und anderer Asteroiden, für den Fall, dass einmal eine Kollision drohen sollte. Apophis werde sich der Erde in den Jahren 2035, 2036 und 2037 erneut nähern. Erstmals in der Forschungsgeschichte lasse sich auch der Einfluss der irdischen Gravitation auf einen großen Asteroiden beobachten.
«In gewissem Sinn ist es wie eine kostenlose Raumfahrtmission», sagte Scheerer. Die Forscher erwarten, dass die Anziehungskraft der Erde sowohl an der Oberfläche als auch im Inneren des Asteroiden zu Brüchen führen wird. «Die Beobachtung dieses Ereignisses mit Teleskopen und Messinstrumenten auf dem Asteroiden kann die Beschaffenheit seines Inneren enthüllen und uns Erkenntnisse für den Umgang mit ihm liefern, falls jemals eine Kollision mit der Erde drohen sollte.» Für weltweite Verwüstungen sei der Asteroid zwar zu klein, an einer Einschlagstelle seien jedoch große Zerstörungen zu erwarten. Bei seinem Vorbeiflug im Jahr 2029 wird Apophis am Nachthimmel über Europa, Afrika und Westasien sichtbar sein.