29.11.2017

Handy laden in der Hosentasche

Nanoskopische Materialien mit Graphenblättchen ermöglichen energie­speichernde Textilien.

Das Handy in der Hosentasche laden? Bald könnte dies dank der neuen Entwicklung der Wissenschaftler am Institute for Frottier Materials (IFM) der Deakin University in Australien möglich sein. Unter der Leitung von Associate Professor Joselito Razal hat das IFM-Team in den vergangenen drei Jahren daran gearbeitet, die energiespeichernden „MXene” in weiter­verarbeitbare Textil­stoffe umzuwandeln.

Abb.: Das nanoskopische elektrochemische Material lässt sich zu Textilien verarbeiten. (Bild: S. Seyedin et al. / RSC)

„Diese Arbeit ist ein großer Erfolg, und der mögliche Einfluss dieses Durchbruchs ist enorm! Es ist gut möglich, dass wir bald energie­speichernde Textilien haben”, so Seyedin. „Bald können wir diese Energie immer bei uns tragen.” Normaler­weise ist MXene nicht „spinnbar”, aber Seyedin hat einen Weg gefunden MXene mit Graphen­blättchen zu kombinieren, sodass sich ein Hightech-Faser-Strang bildet. „Es gibt nur wenige Forschungs­gruppen weltweit, die überhaupt dazu in der Lage sind, MXene künstlich herzustellen. Wir haben jahrelange Forschungs­arbeit betrieben, um nun dieses neue Gebiet der tragbaren, flexiblen Energie­quellen zu begründen”, so Seyedin.

„Im nächsten Schritt werden wir die kleinen Fasern zu tatsächlich tragbaren Kleidungsstücken weiterentwickeln. Dies können Hosen­taschen, Armbänder oder aufgesetzte T-Shirt-Taschen sein.” Für Seyedin ist klar, dass die neuen Entwicklungen rund um die MXene-Fasern tragbare und sperrige Ladegeräte langfristig ablösen können.

„Gerade arbeiten wir daran, noch flexiblere Möglichkeiten zu finden, die zudem auch noch gewaschen werden können. Außerdem wollen wir es schaffen, das Ausmaß der Fasern noch erheblich zu vergrößern, um größere Bereiche mit dem Faserstoff zu bedecken.” Das Projekt wurde durch das Australian Research Council (ARC) finanziert: Zum einen durch Razals Future Fellowship and Discovery Project und zum anderen durch den ARC Research Hub for Future Fibres.

Inst. Ranke-Heinemann / DE

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