03.03.2014

Hochaufgelöste Fingerabdrücke

Europäischer Verbund beginnt Forschung an Piezosensoren.

Forscher der Universität Leipzig arbeiten gemeinsam mit sieben europäischen Partnern an der Entwicklung neuartiger hochauflösender Fingerabdrucksensoren, die den bisherigen Sicherheitsstandard in der Biometrie deutlich übertreffen sollen. Vor wenigen Tagen haben alle an dem Projekt PiezoMAT (High-resolution fingerprint sensing with vertical Piezoelectric nanowire MATrices) Beteiligten ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet. Die Europäische Kommission fördert das Projekt für 36 Monate mit insgesamt rund 2,9 Millionen Euro.

Abb.: Feld von Zinkoxid-Nanodrähten, hergestellt mittels gepulster Laserdeposition (Bild: U. Leipzig)

„Wir wollen Fingerabdrucksensoren entwickeln, die weit über die heutige Standardauflösung von 500dpi hinausgehen“, erklärt Marius Grundmann von der Universität Leipzig. Ein Schlüsselelement bei diesen Sensoren ist die Verwendung von Zinkoxid--Nanodrähten. Verformungen dieser Drähte, etwa durch den Druck beim Auflegen eines Fingers, erzeugen eine elektrische Spannung. Werden einzelne Nanodrähte oder kleinere Gruppen von Nanodrähten berührt, lässt sich so die räumliche Verteilung des Druckfeldes mit hoher Auflösung auslesen.

Im Rahmen des Projektes wollen die Halbleiter-Physiker um Grundmann aufgrund ihrer Expertise und langjährigen Erfahrung in der Herstellung von Zinkoxid-Nanodrähten ein Verfahren entwickeln, um ein kompaktes Feld von Nanodrähten auf strukturierten Elektroden abzuscheiden. Zusammen mit den anderen Partnern aus Frankreich, Ungarn, Litauen, Irland sowie dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik in Freiburg, Deutschland, wollen sie neue Strukturierungs-, Verkapselungs-, Charakterisierungs- und Messverfahren entwickeln und testen. Auch Firmen aus dem sicherheitstechnischen Bereich sind beteiligt.

„Am Ende der Projektzeit soll der erste Prototyp dieser hochauflösenden Sensoren entstehen. Er könnte beispielsweise in der polizeidienstlichen Erkennung Verwendung finden, da diese Sensoren die Genauigkeit biometrischer Daten stark verbessern“, sagt Grundmann.

U. Leipzig / DE

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