05.07.2013

Humboldt-Forschungspreis für Rainer Blatt

Physiker für Forschung zur Quanteninformation und -simulation ausgezeichnet.

Die Alexander-von-Humboldt-Stiftung zeichnet Rainer Blatt aus für seine „bisherigen herausragenden Leistungen in Forschung und Lehre“. Blatt ist deutsch-österreichischer Experimentalphysiker und arbeitet auf dem Gebiet der Präzisionsspektroskopie, Quantenmetrologie und Quanteninformation. Als Professor an der Universität Innsbruck und als wissenschaftlicher Direktor am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ist er einer der Väter der aktuellen internationalen Erfolge der Innsbrucker Physik. So konnte  Blatt mit seinem Team als weltweit erster die Quanteninformation eines Atoms in vollständig kontrollierter Weise auf ein anderes Atom „teleportieren“. Auch die Erzeugung des ersten Quantenbytes ging auf sein Konto. Im Jahr 2011 hat sein Team diesen Rekord auf 14 kontrolliert miteinander verschränkte Quantenbits erhöht. Außerdem gelangen ihm in den vergangenen Jahren wichtige Schritte zur Fehlerkorrektur in Quantencomputern und zum Bau von Quantensimulatoren.

Humboldt-Präsident Helmut Schwarz überreichte Rainer Blatt die Auszeichnung...
Humboldt-Präsident Helmut Schwarz überreichte Rainer Blatt die Auszeichnung im Juni in Berlin. (Bild: Humboldt-Stiftung)

„Diese Auszeichnung ehrt mich sehr und gibt mir darüber hinaus die Möglichkeit mit Kollegen in Deutschland interessante Projekte voranzutreiben“, sagt Rainer Blatt, der unter anderem bereits die Stern-Gerlach-Medaille der DPG und den Carl-Zeiss-Forschungspreis – zusammen mit Ignacio Cirac vom MPQ in Garching – erhielt. Er möchte den Forschungspreis dazu nutzen, mit Wissenschaftlern an den Universitäten Bonn, Mainz und Stuttgart sowie am Max Planck Institut für Quantenoptik in Garching bei München vor Ort zusammenzuarbeiten. „Im Mittelpunkt der gemeinsamen Forschung stehen dabei die Quanteninformationsverarbeitung sowie Quantensimulationen auf verschiedenen experimentellen Plattformen“, sagt  Blatt. „In Bonn wird mit Atomen in optischen Fallen gearbeitet, in Mainz mit mikrostrukturierten Ionenfallen, in Stuttgart werden wir vor allem nanophotonische Techniken zur Anwendung in der Quanteninformationsverarbeitung diskutieren und in Garching stehen theoretische Konzepte sowie Quantensimulationen im Zentrum der Zusammenarbeit.“

Der Humboldt-Forschungspreis zeichnet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihr bisheriges Gesamtschaffen aus, wenn ihre Entdeckungen, Erkenntnisse oder neue Theorien das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und auch künftig beeinflussen. Die Nominierung für diesen Preis erfolgt durch Forscher in Deutschland. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert.

U. Ibk. / CT
 

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