Hybridsysteme aus dem Nanodrucker
Optische Mikrochips effizient mit strahlformenden Nanoelementen gekoppelt.
Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben Forscher ein flexibles und effizientes Konzept erarbeitet, um optische Komponenten zu kompakten Systemen zu kombinieren. Sie nutzen dazu ein hochauflösendes 3D-Druckverfahren, mit dem sie winzige strahlformende Elemente direkt auf optischen Mikrochips oder Fasern herstellen und damit eine verlustarme Kopplung ermöglichen. Der Ansatz ersetzt aufwändige Positionierungsverfahren, die heute eine hohe Hürde für viele Anwendungen darstellen.
Abb.: Mikrolinsen und Mikrospiegel lassen sich mit 3D-
Die Kommunikation mit Licht gewinnt angesichts eines ständig steigenden Datenverkehrs rasant an Bedeutung. Schon seit Jahren nutzen Rechenzentren und weltweite Telekommunikationsnetze optische Verbindungen, um große Mengen an Daten schnell und energieeffizient zu übertragen. Aktuell steht die Photonik vor der Herausforderung, Bauteile zu miniaturisieren und zu kompakten und leistungsfähigen integrierten Systemen zusammenzufügen, die sich für vielfältige Anwendungen von der Informations- und Kommunikationstechnik über die Messtechnik und Sensorik bis hin zur Medizintechnik eignen.
Von besonderem Interesse sind in diesem Zusammenhang hybride Systeme, die eine Vielzahl von optischen Bauteilen mit unterschiedlichen Funktionen miteinander kombinieren. Diese Hybridsysteme bieten entscheidende Vorteile im Hinblick auf Leistungsfähigkeit sowie Designfreiraum gegenüber monolithischen Integrationskonzepten, bei denen alle Komponenten auf einem Chip realisiert sind. So erlaubt die hybride Integration beispielsweise, alle Komponenten einzeln zu optimieren und zu testen, bevor man sie zu einem komplexeren System zusammenfügt. Der Aufbau optischer Hybridsysteme erforderte bisher allerdings aufwändige und teure Verfahren, um die Komponenten präzise zueinander zu positionieren und die optischen Schnittstellen verlustarm miteinander zu verbinden.
Wissenschaftler des KIT haben nun gemeinsam eine neue Lösung für die Kopplung von optischen Mikrochips untereinander oder an optische Fasern gefunden. Sie nutzen dazu winzige strahlformende Elemente, die sich mit einem hochpräzisen 3D-
Die Forscher validierten ihr Konzept in mehreren Experimenten. Sie fertigten die mikrometergroßen strahlformenden Elemente in verschiedenen Gestalten und testeten sie auf einer Vielfalt von Chip- und Faserfacetten. Wie die Wissenschaftler nun berichten, erreichten sie damit Kopplungseffizienzen bis zu 88 Prozent zwischen einem Indiumphosphid-
Zur Fertigung der dreidimensionalen Elemente bedienen sich die Forscher der Mehrphotonen-
„Unser Konzept ebnet den Weg zur automatisierten und damit kosteneffizienten Herstellung leistungsstarker und vielseitig einsetzbarer optischer Hybridsysteme“, erklärt Christian Koos, am KIT Leiter des IPQ und Mitglied der kollegialen Leitung des IMT sowie Mitgründer von Vanguard Photonics. „Damit trägt es entscheidend dazu bei, das enorme Potenzial der integrierten Optik in industriellen Anwendungen zu erschließen.“
KIT / DE