„IceMole“ trainiert für Saturnmond Enceladus
Luft- und Raumfahrttechniker testen ihre Sonde auf dem Mortertatschgletscher.
Eine Woche lang wird der Graubündener Morteratschgletscher zum Testgelände für die FH Aachen. Im Gepäck haben die Forscher die Einschmelzsonde „IceMole“, die sich, einem Maulwurf gleich, in den dicken Eispanzer des Gletschers und wieder heraus schmelzen kann. Mit der Technologie ist es möglich, nach Spuren von Leben im Eis zu forschen, und die Eistemperatur, den Druck und andere Parameter in verschiedenen Schichten zu ermitteln. Später soll der „IceMole“ im Weltall zum Einsatz kommen. Zuerst allerdings testen die Forscher die Sonde auf ihre Funktionalität unter realen Bedingungen auf der Erde.
Abb.: Der „IceMole“ gräbt sich wie ein Maulwurf durch das Eis. (Bild: FH Aachen / lichtographie.de)
Bereits 2010 absolvierte der erste Prototyp bereits den ersten Feldversuch auf dem Morteratschgletscher. Schon die erste Version der Sonde konnte sich mithilfe einer Eisschraube und vier Heizelementen am Schmelzkopf durch das Eis schmelzen. Da die Heizer unabhängig voneinander an- und ausgeschaltet werden können, ist es möglich, die Sonde in verschiedene Richtungen zu steuern. Dank der Eisschraube kann sich die Sonde auch durch Sandschichten bohren.
Auf Grundlage der Erkenntnisse, die das Team beim ersten Feldversuch gewann, entstand „Urmel“, eine zweite Generation des Heizkopfs. „Konkret wollen wir sie auf ihre Steuerbarkeit prüfen“, erklärt dessen Entwicklungsleiter Clemens Espe. Neben den vier Elementen am Schmelzkopf sind im neuen „IceMole“ nämlich zusätzliche Seitenheizer integriert.
Abb.: Bereits 2010 führten die FH-Forscher einen ersten Versuch auf dem Morteratschgletscher durch. (Bild: FH Aachen / lichtographie.de)
Weitere Projektvorhaben sind ein Test auf dem Taylorgletscher in der Antarktis in Kooperation mit einem amerikanischen Forschungsteam, bei dem erstmals eine kontaminationsfreie Wasserprobe aus einem subglazialen See entnommen werden soll. Ein weiteres Ziel ist der Einsatz des „IceMoles“ im Weltall: Auf dem Saturnmond Enceladus soll er Proben im Eis nehmen und auch der Prototyp für den Mars wird gerade entwickelt.
FH Aachen / OD