Im Kern des Magneten
Thermoelektrisches Verhalten von einzelnen magnetischen Domänenwänden gemessen.
Magnetische Nanostrukturen – genauer: das Wechselspiel zwischen Ladung, Spin und Stromfluss in Abhängigkeit eines Temperaturgradienten bei solchen Strukturen – sind das Thema eines schnell wachsenden Forschungsgebietes namens Spin-
Abb.: Der Heizdraht erzeugt einen Temperaturunterschied zwischen den elektrischen Kontakten dieses Nanodrahtes. Fängt man an der Einkerbung eine magnetische Domänenwand, ändert sich die Thermospannung. (Bild: PTB)
Bereits im Jahre 1821 entdeckte der Physiker Thomas Johann Seebeck, dass ein Temperaturunterschied zwischen den Enden eines metallischen Drahtes zu einer elektrischen Spannung zwischen der Drahtenden führt. Diesen sogenannte Seebeck-
In der PTB wurden nun erstmals die thermoelektrischen Eigenschaften einzelner magnetischer Nanodrähte detailliert unter die Lupe genommen. Stoßen in einem magnetischen Nanodraht zwei Bereiche mit unterschiedlich ausgerichteter Magnetisierung aneinander, so entsteht im Grenzbereich eine magnetische Domänenwand. Die An- oder Abwesenheit der Domänenwand macht sich dabei durch eine Änderung des elektrischen Widerstandes des Drahtes bemerkbar, die man über elektrische Kontakte messen kann.
In den neuen Untersuchungen konnten die Forscher nun erstmals zeigen, dass die An- oder Abwesenheit der Domänenwand auch zu einer messbaren Änderung der von dem Draht erzeugten Thermospannung führt. Dafür wurde in den Experimenten die eine Seite des Drahtes mit einem elektrischen Heizer erwärmt und über zwei Kontakte die Seebeck-Spannung gemessen. Eine Einkerbung des Drahtes erlaubte es, zwischen den Kontakten genau eine einzelne magnetische Domänenwand einzufangen und den daraus resultierenden Unterschied der Seebeck-Spannung zu bestimmen. Dabei zeigte sich, dass der Domänenwand-
PTB / DE