19.09.2013

Jahrzehnt der Planetenjäger

HARPS-Instrument der Europäischen Südsternwarte feiert 10. Geburtstag.

Am 16. und 17. September 2013 wurde auf der wissenschaftlichen Fachtagung 10 Years of Science with HARPS in Genf ein Jahrzehnt vollen Betriebs des High-Accuracy Radial Velocity Planet Searchers (HARPS) gefeiert – dem weltweit führenden Planetenjäger. Das Meeting zollte den außerordentlichen wissenschaftlichen Ergebnissen, die HARPS geliefert hat, und dem konkurrenzlosen Fenster, das es in einem der aufregendsten Gebiete aktueller astronomischer Wissenschaft geöffnet hat – der Suche nach und der Charakterisierung von Planeten in der Umlaufbahn anderer Sterne – Anerkennung.

Abb.: Diese Kollage umfasst mögliche Ansichten der Exoplanetensysteme, die HARPS gefunden und untersucht hat. (Bild: ESO)

HARPS – der High Accuracy Radial-velocity Planet Searcher am 3,6-Meter-Teleskop der ESO am La Silla-Observatorium in Chile – ging offiziell am 1. Oktober 2003 in Betrieb und hält einige beeindruckende Rekorde in seinem Gebiet. So hat er den am masseärmsten Exoplaneten entdeckt, der je gemessen wurde, und Theorien zur Planetenbildung herausgefordert, indem er Planeten gefunden hat, die ihren Heimatstern in entgegengesetzter Richtung zur Sternrotation umkreisen. Darüber hinaus hat er Planeten in der bewohnbaren Zone naher Sterne sowie hunderte neuer Exoplaneten entdeckt. Tatsächlich wurden zwei Drittel aller bestätigten Trabanten mit weniger als der Neptun-Masse von ihm entdeckt. HARPS-Beobachtungen waren außerdem die ersten, die zeigen konnten, dass kleinere Planeten im Umkreis von sonnenähnlichen Sternen sehr häufig sind, wobei mehr als dreißig Prozent dieser Sterne Super-Erden oder Sub-Neptune sind.

Der Spektrograph misst dazu, wie schnell ein Objekt sich von uns entfernt oder sich auf uns zu bewegt und kann dies so genau, um Geschwindigkeitsänderungen von weniger als vier Stundenkilometer zu registrieren. Mit diesen Informationen lassen sich Nachweise für Planeten finden, die einen Heimatstern umkreisen, um anschließend daraus den Abstand zwischen beiden abzuleiten. Dies erlaubt Astronomen, herauszuarbeiten, wie viel Energie der Planet von seinem Stern erhält, was eine wichtige Einschränkung darstellt, um die Bewohnbarkeit eines Planeten zu beurteilen. Hierdurch kommen wir einen Schritt weiter in der Suche nach außerirdischem Leben.

ESON / OD

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