Japan hofft auf Einigung bei CO2-Emissionen
Japan hofft beim G8-Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs im Juli auf eine Einigung auf das langfristige Ziel einer Halbierung der C02-Emissionen bis 2050.
Kobe (dpa) - Japan hofft beim G8-Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs im Juli auf eine Einigung auf das langfristige Ziel einer Halbierung der C02-Emissionen bis 2050. Er hoffe, dass diese «Vision» von den Teilnehmerländern des G8-Gipfels geteilt werde, sagte der japanische Umweltminister Ichiro Kamoshita am Sonntag beim Treffen der G8-Umweltminister im japanischen Kobe. Er rief zugleich China, die USA und andere wichtige CO2-Produzenten auf, sich daran zu beteiligen. Japan vertritt die Auffassung, dass ein Folgeabkommen des 2012 auslaufenden Kyoto-Protokolls ohne die beiden größten Emissionsländer nicht effektiv für die CO2-Reduzierung wäre.
Kritiker haben Japan vorgeworfen, mit seinem Vorschlag einer Bemessung der CO2-Einsparungen nach Industriesektoren die Hauptverantwortung auf die Entwicklungsländer verlagern zu wollen. Japans Vorschlag sieht vor, dass alle Länder, auch China und Indien, Reduktionsziele nur in bestimmten Industrien verabreden als Ersatz für nationale Ziele. Das werde aber nur gelingen, wenn die Industrieländer zuerst ihrer eigenen Verantwortung nachkommen, sagte Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesumweltministerium und Leiter der deutschen Delegation bei den Beratungen in Kobe. Japans sektoraler Ansatz könne ein Element sein, aber «nicht die Lösung des Problems».