Japan schickt 'Weltraum-Jacht' ins All
Das mit einem hauchdünnen Solarsegel versehene Raumschiff «Ikaros» soll zwei Jahre lang die Atmosphäre der Venus erkunden.
Das mit einem hauchdünnen Solarsegel versehene Raumschiff «Ikaros» soll zwei Jahre lang die Atmosphäre der Venus erkunden.
Japan hat erstmals eine solarbetriebene «Weltraum-Jacht» ins All geschickt. Das mit einem hauchdünnen Solarsegel versehene Raumschiff «Ikaros» wurde am 21. Mai 2010 von einer H-IIA-Trägerrakete zusammen mit Japans erstem Venus-Satelliten «Akatsuki» erfolgreich in den Orbit befördert, wie Japans Weltraumbehörde Jaxa bekanntgab. Der Start vom südjapanischen Weltraumbahnhof Tanegashima hatte wegen schlechten Wetters um drei Tage verschoben werden müssen.
Das einem Winddrachen ähnelnde Sonnensegel von «Ikaros» - die Abkürzung für «Interplanetary Kite-craft Accelerated by Radiation Of the Sun» - hat einen Durchmesser von 20 Metern und ist lediglich 0,0075 Millimeter dünn. Es besteht aus Polyimid-Harz und wird von Film-Solarzellen sowie dem Druck der Sonnenlichtpartikel angetrieben. Ikaros könne den Weg für «Hybrid»-Antriebe für Raummissionen ebnen, hieß es. Die Idee eines nur von Sonnenlicht angetriebenen Solarsegels ist schon 100 Jahre alt, konnte aber bisher wegen technischer Hürden nie verwirklicht werden.
Der mit «Ikaros» ins All beförderte Satellit «Akatsuki» soll den Orbit des Planeten Venus im Dezember 2010 erreichen. Er soll zwei Jahre lang die Atmosphäre der Venus erkunden und den Planeten dabei im Abstand von 300 bis 80 000 Kilometern in ovaler Umlaufbahn umkreisen. Zudem erhofft sich Japan von der Mission Aufschlüsse darüber, wie dort Sturmböen mit Geschwindigkeiten von 100 Metern pro Sekunde entstehen.
DPA
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