03.08.2007

Joint Venture für Solar-Siliziumscheiben

Die Unternehmen Schott Solar und Wacker Chemie wollen gemeinsam einen dreistelligen Millionenbetrag in die Produktion von Solar-Siliziumscheiben investieren.

München/Mainz (dpa) - Die Unternehmen Schott Solar und Wacker Chemie wollen gemeinsam einen dreistelligen Millionenbetrag in die Produktion von Solar-Siliziumscheiben investieren und bis 2012 zu den weltweit fünf größten Herstellern gehören. Das Geld solle in zwei geplante Joint Ventures fließen, die Siliziumscheiben (Wafer) herstellen und vertreiben sollen, wie die zur Mainzer Schott AG gehörende Schott Solar GmbH und die Wacker Chemie AG am Donnerstag nach der Unterzeichnung einer Vereinbarung in München und Mainz mitteilten. Wacker verbuchte derweil im zweiten Quartal einen Gewinnsprung und bekräftigte den Ausblick für das Gesamtjahr.

Dank eines florierenden Halbleitergeschäfts verdoppelte sich der Überschuss des Chemie-Konzerns zwischen April und Juni nahezu auf 130 (Vorjahr: 66,5) Millionen Euro. Bei einem Umsatzanstieg auf 959 (Vorjahr: 830) Millionen Euro, erhöhte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf 260,8 (Vorjahr: 195,7) Millionen Euro. Sowohl beim Erlös als auch beim EBITDA hatten Analysten vorab mehr erwartet. Entsprechend negativ reagierten die Anleger. Am Donnerstag sackte der Wacker-Aktienkurs zeitweise um mehr als zehn Prozent ab auf unter 156 Euro.

Für die beiden Joint Ventures mit Schott sollen in den kommenden Jahren im thüringischen Jena sowie im bayerischen Alzenau rund 370 Millionen Euro investiert und mindestens 700 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Zustimmung der Kartellbehörden steht noch aus. Wafer sind das Ausgangsmaterial bei der Herstellung von Solarzellen. Das Joint Venture Schott Wacker Solar GmbH, an dem die Partner je 50 Prozent halten, werde noch in diesem Jahr mit der Herstellung von Siliziumblöcken (Ingots) und Wafern beginnen. Es soll bereits bestehende Fertigungskapazitäten ausbauen und neue Produktionsstätten errichten.

Den größten Teil der produzierten Wafer will Schott Solar selbst zu Solarzellen verarbeiten. Ein Teil werde aber an andere Hersteller von Solarzellen verkauft, um Wachstumschancen zu nutzen. Zu diesem Zweck soll das Vertriebsunternehmen Wacker Schott Solar GmbH gegründet werden, das zu 51 Prozent Wacker und zu 49 Prozent Schott gehört.

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