Jubiläum für Mars-Veteranen
Europäische Raumsonde Mars Express seit 15 Jahren mit großem Erfolg im Einsatz.
Am 2. Juni 2018 jährt sich der Start der europäischen Raumsonde Mars Express zum 15. Mal. Heute noch im Orbit um den Mars, markiert Mars Express eine der erfolgreichsten Raumfahrtmissionen, die jemals zu unserem Nachbarplaneten geschickt wurden. Eines der Instrumente, das nach wie vor arbeitet, ist die deutsche „High Resolution Stereo Camera“ (HRSC). Im Oktober 2017 nahm die vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betriebene, hochauflösende Stereokamera eine spektakuläre globale Ansicht des Mars auf, die die Schönheit unseres einst vulkanisch sehr aktiven Nachbarplaneten zeigt. Mitarbeiter der Fachrichtung Planetologie und Fernerkundung der Freien Universität Berlin erstellten die Bildprodukte. Die systematische Prozessierung der Daten erfolgte am DLR-
Abb.: Diese Ansicht des Mars entstand im Oktober 2017. (Bild: ESA / DLR / FU Berlin / CC BY-SA 3.0 IGO)
Während der letzten 15 Jahre hat das HRSC-
Schon seit der NASA-
Zudem fand das französische Spektrometer Omega auf Mars Express heraus, dass sich mit diesem Wechsel auch eine Veränderung der Mineralogie einstellte. Ältere Ablagerungen enthalten wasserhaltige Tonminerale, die typisch sind für vulkanisches Gestein, das in der Anwesenheit von Wasser verwittert. Jüngere Sedimente hingegen enthalten wasserhaltige Salze wie Gips, einem Kalziumsulfat, oder Kieserit, einem Magnesiumsulfat. Das wässrige Milieu wurde also wesentlich saurer und damit auch lebensfeindlicher – was bei Überlegungen, ob und wann der Mars Leben beherbergen konnte, eine Rolle spielt. Die Ursache für diesen Wandel ist noch nicht bekannt. Es gibt Überlegungen, dass der Mars um diese „Klimawende“ auch sein einst vorhandenes, schwaches aktives Magnetfeld verloren hat, was auf die Ausgesetztheit der Atmosphäre gegenüber Sonnenwind, UV- und kosmischer Strahlung zurückzuführen ist, die diese stark ausgedünnt haben.
Die Region Tharsis gehört zu den geologisch interessantesten und am meisten erforschten Gebieten auf dem Mars. Tharsis ist eine ehemals vulkanisch und tektonisch aktive Region in der Nähe des Marsäquators. Sie erstreckt sich über einen großen Teil der westlichen Hemisphäre und enthält die weitaus meisten der Marsvulkane. Die Region bildet eine fast fünf Kilometer hohe „Beule“ im Marshochland und erhebt sich zehn Kilometer über die „Mars-
Die Entwicklung unterschiedlicher Vulkanzentren in Tharsis erforderte eine langlebige Magmazufuhr, möglicherweise durch einen oder mehrere Manteldiapire (mantle plumes), die ihre Lage mit der Zeit verändert haben. Manteldiapire sind pilzförmige Körper aus Gestein erhöhter Temperatur innerhalb des zähplastischen Marsmantels, die eine geringere Dichte im Vergleich zur Umgebung besitzen und deshalb bis zur oberen elastischen Schicht des Planeten, der Lithosphäre, aufsteigen. Solche heißen, aufsteigenden Manteldiapire können Intrusionen, Magmakammern und große Vulkanprovinzen erzeugen.
DLR / DE