28.09.2011

Jugend forscher

Der diesjährige Physik-Bundessieger bei „Jugend forscht“ erringt zweiten Preis beim europäischen Jungforscher-Wettbewerb in Helsinki.

Forscher werden immer jünger und die Jugend immer forscher. Dieser Eindruck drängt sich auf, wenn man sich die beeindruckenden Projekte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei „Jugend forscht“ anschaut. Bundessieger können sich auch im internationalen Rahmen messen, etwa beim „European Union Contest for Young Scientists“, der in diesem Jahr in der finnischen Hauptstadt Helsinki stattfand. Das sechsköpfige deutsche Team gewann dabei einen zweiten Preis und zwei Sonderpreise gewonnen.

Im Bereich Physik errang Benjamin Walter aus Meißen einen der drei mit jeweils 5000 Euro dotierten zweiten Preise. Er überzeugte die Jury mit seinem Projekt, mit dem er beim „Jugend forscht“-Finale im Mai 2011 Physik-Bundessieger geworden war. Hier hatte DPG-Präsident Wolfgang Sander im Beisein von Bundespräsident Christian Wulff den Preis überreicht. 

Der Schüler Benjamin Walter (17) präsentierte in Helsinki erfolgreich seinen Forschungen zur "Rastertunnelmikroskopie an Coronen auf Germanium(111)". 

Der 17-Jährige untersuchte die Wechselwirkung von Coronen, einem organischen Molekül, mit einer Germaniumoberfläche. Mithilfe der Rastertunnelmikroskopie analysierte er, ob es möglich ist, mit diesen Stoffen Graphen zu synthetisieren, dass nur aus einer einzigen Lage von Kohlenstoff-Atomen besteht und das große Hoffnungen weckt. Ein Zeichen dafür war die Verleihung des Nobelpreises 2010 an Andre Geim und Konstantin Novoselov, die erstmals erfolgreich Graphen hergestellt hatten. Große Potentiale werden insbesondere im Bereich der Mikroelektronik gesehen: Auf Graphen beruhende Computerchips könnten die Leistungen heutiger Schaltkreise bei weitem übertreffen.

Benjamin Walter war nun der Frage nachgegangen, ob sich Graphen ausgehend von Coronen, einer organischen Substanz, und Germanium synthetisieren lässt. Der Schüler experimentierte dafür im Sommer 2010 am Fritz-Haber-Institut in Berlin, wo er die Wechselwirkung von Coronen auf einer Germanium(111)-Oberfläche mit einem Rastertunnelmikroskop analysierte. Zwei Wochen durfte er die Instrumente selbst und nahezu eigenständig bedienen, um den geometrischen und energetischen Aspekten bei der Wechselwirkung zwischen Molekül und Substrat auf den Grund zu gehen. Der Schüler beeindruckte die Jury in Helsinki durch seine sorgfältigen Experimente und deren Deutung. Sein Fazit war allerdings, wie schon beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ negativ: Graphen lässt sich auf diese Weise leider nicht herzustellen.

AP / Jugend forscht / DPG

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