Korrektur für atmosphärische Turbulenzen
Neue adaptive Optik des Very Large Telescope liefert extrem scharfe Bilder.
Das Very Large Telescope (VLT) der ESO hat das erste Licht mit einem neuen Modus adaptiver Optik erreicht, die als Lasertomografie bezeichnet wird und hat in diesem Rahmen bemerkenswert scharfe Testbilder vom Planeten Neptun, von Sternhaufen und anderen Objekten aufgenommen. Das bahnbrechende Muse-
Abb.: Neptun aufgenommen mit dem VLT mit Muse/Galacsi im Narrow-
Das Muse-
Der Wide-
Mit dieser neuen Fähigkeit erreicht das Acht-
Adaptive Optik ist eine Technik zur Kompensation der Unschärfe, die durch die Erdatmosphäre verursacht wird und ein großes Problem aller bodengebundenen Teleskope darstellt. Dies wird auch als Seeing bezeichnet: Turbulenzen in der Atmosphäre lassen die Sterne schon mit bloßem Auge funkeln. Bei großen Teleskopen führt dies zu unscharfen Himmelsaufnahmen. Das Licht von Sternen und Galaxien wird verzerrt, wenn es die Schutzschicht unseres Heimatplaneten durchdringt, und Astronomen müssen intelligente Technologien einsetzen, um die Bildqualität künstlich zu verbessern.
Um dies zu erreichen, sind vier starke Laser an UT4 befestigt, die Strahlen aus intensivem orangefarbenem Licht mit einem Durchmesser von dreißig Zentimetern an den Himmel projizieren, die Natriumatome hoch in der Atmosphäre stimulieren und künstliche Laserleitsterne erzeugen. Systeme adaptiver Optik nutzen das Licht dieser „Sterne“, um die Turbulenzen in der Atmosphäre zu ermitteln und tausend Mal pro Sekunde entsprechende Korrekturen zu berechnen, wobei der dünne, verformbare Sekundärspiegel von UT4 seine Form ständig verändert und so das verzerrte Licht korrigiert.
Muse ist nicht das einzige Instrument, das von der Adaptive Optics Facility profitiert. Mit Graal ist ein weiteres System adaptiver Optik mit der Infrarotkamera Hawk-I im Einsatz. In einigen Jahren wird das leistungsstarke neue Instrument Eris folgen. Diese wichtigen Entwicklungen in der adaptiven Optik erweitern die bereits starke Flotte der ESO-
Dieser neue Modus stellt auch einen großen Fortschritt für das Extremely Large Telescope der ESO dar, das die Lasertomografie benötigen wird, um seine wissenschaftlichen Ziele zu erreichen. Die Ergebnisse an UT4 mit der AOF werden den Ingenieuren und Wissenschaftlern des ELT helfen, eine ähnliche Technologie an dem 39-
MPIA / DE