05.11.2015

Kosmische Teilchen im Klassenzimmer

Am 5. November 2015 findet der vierte International Cosmic Day statt.

Das Universum ist groß und voller Geheim­nisse, aber um es zu unter­suchen, reichen die kleinsten Teil­chen. Beim „International Cosmic Day“ entdecken Schülerinnen und Schüler rund um den Globus die Astroteilchenphysik und den Alltag internationaler Zusammenarbeit. In Schulen, Forschungs­instituten und Uni­ver­sitäten bauen sie eigene Experi­mente zur kosmischen Strah­lung auf. Zudem haben sie echte Forscher und Forscherinnen als Ansprechpartner.

Schülerinnen und Schüler werten am International Cosmic Day 2014 ihre Daten aus. (Bild: DESY)

Der hundertste Jahrestag der Ent­deckung der kosmischen Strahlen durch den Österreicher Victor Hess war für DESY und das Netz­werk Teilchen­welt in Deutsch­land sowie das Forschungs­zentrum Fermi­lab mit seinem Lehrer­netz­werk QuarkNet in den USA der An­lass, zum ersten „internationalen kosmischen Tag“ einzuladen. Schülerinnen und Schüler sollten er­kennen, was kosmische Strahlung ist, wo diese her­kommt, wie man sie misst und die Ergeb­nisse aus­wertet. Im letzten Jahr beschäf­tigten sich 400 Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 18 Jahren an 31 Institutionen mit den Teilchen­experi­menten. Dieses Jahr sind bereits 40 Orte aus 14 Ländern angemeldet.

Beim Cosmic Day geht es darum, die großen Experimente wie Auger oder IceCube im Kleinen nachzubilden. „Alle diese Auf­bauten beinhal­ten einen Detek­tor, eine Daten­auslese und einen Com­puter zur Aus­wertung. Das kann man so ver­ein­fachen, dass es auf einen Schul­tisch passt“, erklärt Carolin Schwerdt von DESY, die den International Cosmic Day feder­führend koordiniert.

Der Tag beginnt mit einem einführenden Vor­trag über die Ur­sprünge kosmischer Strah­lung, moderne For­schungs­themen oder die großen Experi­mente der Astro­teilchen­physik. Forscher oder Forscherinnen geben einen Ein­blick in ihre Arbeit und das nötige Hand­werks­zeug, um die Experimente des Tages durch­zu­führen und aus­zu­werten. In Deutsch­land kommen meist Fach­leute von Forschungs­instituten mit Auf­bauten des Netz­werks Teilchen­welt zu den Schülerinnen und Schülern, oder die Teil­nehmer werden an Institute und Uni­versitäten ein­geladen.

Im Mittel­punkt stehen das eigene Experi­ment und die Aus­wertung und Inter­pretation von Daten. Am Ende des Tages stellen die Schülerinnen und Schüler ihre Ergeb­nisse einander per Video-Konferenz vor und er­leben so einen wich­tigen Teil der Arbeit in inter­nationalen Kolla­borationen. „Es be­geis­tert Teil­nehmer und Aus­richter immer wieder, dass die Schüler so offen auf Englisch ihre Ergeb­nisse präsen­tieren können“, berichtet Carolin Schwerdt. „Alle machen ein bisschen andere Experi­mente, aber am Ende ist es die gleiche Physik.“

Der Inter­national Cosmic Day wirkt auch weit über diesen einen Tag hinaus, denn im Rahmen des Netz­werks Teilchenwelt können sich Lehrerinnen und Lehrer die Experi­mente für ihren eigenen Unter­richt aus­leihen und damit die kosmischen Teil­chen bild­lich ins Klassen­zimmer bringen.

Susanne Koch

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