Kunststoffe stabil gefügt mit Laserpulsen
Neue Technologien für das Fügen von Kunststoffen und Metallen auf Kunststoffmesse „K” in Düsseldorf zu sehen.
Alle drei Jahre trifft sich die Kunststoffbranche zur „K” in Düsseldorf. Wieder dabei ist auch das Fraunhofer-
Abb.: Strukturierung einer Metallprobe mit einem Hochleistungs-Faserlaser als Vorbereitung für eine Metall-Kunststoff Verbindung (Bild: Fh.-ILT)
Für den Leichtbau ist es von enormer Bedeutung, metallische und Kunststoffoberflächen formschlüssig und dauerhaft zu verbinden. Gerade bei Faserverbundmaterialien in der Luft- und Raumfahrt oder in der Automobilbranche ist ein Laserverfahren dafür eigentlich schon bekannt. Dabei wird zuerst die Metalloberfläche mit dem Laser strukturiert und in einem zweiten Schritt mit der erhitzten Kunststoffoberfläche verbunden. Bislang geschah die Laserstrukturierung in einem Scanprozess, der Linien auf der Metalloberfläche erzeugt.
Im Rahmen des BMBF-geförderten „HyBriLight”-
Damit wird die Verbindung nicht nur fester, sie hält auch in alle Richtungen gleich. Denn anders als bei den Scanlinien ist die Oberfläche jetzt isotrop strukturiert. Der Prozess ist im Labor erprobt und funktioniert auch für Spritzguss mit metallischen Einlegern. Mit einem großen Demonstrator wird das Verfahren auch auf der „K” zu sehen sein.
Beim Laserschweißen von Thermoplasten ist gewöhnlich ein Fügepartner transparent, dem zweiten wird ein Absorberstoff beigemischt, so dass er die Laserstrahlung besser absorbiert. Der Laser geht dann durch den ersten Fügepartner, schmilzt den zweiten und so werden die Partner verbunden.
Auf den Zusatzstoff kann man verzichten, wenn man einen Laser mit längeren Wellenlängen benutzt. Dann absorbieren beide Fügepartner die Strahlung und es kommt darauf an, eine selektive Aufschmelzung ohne Bildung einer zu großen Wärmeeinflusszone zu erzeugen. Am Fraunhofer-ILT wurde der nötige Prozess entwickelt. Der Laserstrahl wird dafür schnell mehrmals entlang der Schweißkontur geführt. Gleichzeitig wird über und unter den Fügepartnern die Wärme abgeführt.
Das Verfahren dürfte vor allem für die Medizintechnik interessant sein, wo die Zusatzstoffe ein Risiko für die Biokompatibilität darstellen können. Aber auch in anderen Anwendungen, wo Absorber aus optischen, wirtschaftlichen oder funktionellen Gründen unzulässig sind, lässt sich das Verfahren einsetzen.
Mit einem ähnlichen Laser lassen sich auch Multilayer-
Normalerweise verklebt oder verschweißt man die zu schützenden Bauteile umlaufend mit der Folie, so dass sich eine Tasche ergibt, die beispielsweise die flexible organische LED enthält. Mit einem speziellen Laser kann man jetzt gezielt nur eine Schicht der Folie aufschmelzen, wodurch der serientaugliche Versiegelungsprozess noch schonender für das verpackte Bauteil wird.
Die Technik eignet sich nicht nur für die Elektronik, sondern auch für Medizinverpackungen mit erhöhten Anforderungen dürfte sie interessant sein. Die im Rahmen eines Forschungsprojekts entwickelte Technik wird derzeit noch weiter verbessert, jetzt visieren die Forscher die Kapselung flexibler Solarzellen und die Verarbeitung in roll-to-roll-
Fh.-ILT / DE