Kyoto-Folgepläne
Ehemalige Staatsmänner und Präsidenten internationaler Organisationen haben Vorschläge für ein Nachfolgeabkommen zu dem 2012 auslaufenden Kyoto-Protokoll vorgelegt.
Berlin (dpa) - Zur Beschleunigung des Klimaschutz-Prozesses haben ehemalige Staatsmänner und Präsidenten internationaler Organisationen Vorschläge für ein Nachfolgeabkommen zu dem 2012 auslaufenden Kyoto-Protokoll vorgelegt. So sollten die Industrieländer ihren globalen Treibhausgas-Ausstoß im Zeitraum 1990 bis 2050 mindestens um 60 Prozent verringern, forderte das Internationale Führungsgremium zum Klimaschutz (Global Leadership for Climate Action) am Montag am Rande einer Klimakonferenz von 20 Umwelt- und Energieministern in Berlin.
Hier sollten verbindlich auch die USA mitmachen, erläuterten die beiden Präsidenten der Organisation, der frühere chilenische Präsident Ricardo Lagos und der Präsident der UN-Stiftung, Timothy E. Wirth. Schwellenländer wie China und Indien sollten als ersten Schritt ihren Energieverbrauch bis 2020 um insgesamt 30 Prozent reduzieren. Das seien 4 Prozent pro Jahr. Erst von 2021 an sollten diese Länder verbindliche Reduktionsziele bei den CO2-Emissionen mitmachen müssen. Andere Entwicklungsländer sollten ihre Energiebilanzen differenziert nach ihrem Kohlendioxid-Ausstoß und ihren Möglichkeiten verbessern.
Zu der prominenten Klimagruppe gehören unter anderem die ehemaligen Regierungschefs von Spanien, Brasilien und Norwegen, Felipe Gonzáles, Fernando Henrique Cardoso und Gro Harlem Brundtland. Weitere Mitglieder sind Ex-Weltbankdirektor James Wolfensohn, und der ehemalige Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), Klaus Töpfer.