01.07.2015

Lasern mit wenig Dimensionen

Nanodraht mit Quanten­punkten lasert auch bei Raum­tempe­ratur.

Bereits seit einiger Zeit stehen Halbleiterlaser aus Nanodrähten im Fokus. Sie lassen sich nicht nur extrem miniatu­risieren, sondern sind auch hocheffiziente Emitter. Das macht sie insbesondere für Anwendungen in der inte­grierten Nano­photonik sowie in der Nano­bio­techno­logie interessant. Es ist jedoch eine Heraus­forderung, die verschiedenen Eigen­schaften solcher Systeme zu vereinen, wie etwa Tempe­ratur­abhängig­keit, Wellenlänge und Bandbreite der emit­tierten Laser­strahlung. Ein Team japanischer Forscher hat nun erstmals an einzelnen Nanodrähten mit je fünfzig Quantenpunkten Lasing nachweisen können.

Abb.: Schema der Nanodrähte mit photo-angeregten Quantenpunkten (links), Raster­elektronen­mikroskop-Aufnahme der Nanodrähte, (rechts, Maßstab: 1 Mikrometer; Bilder: J. Tatebayashi et al. / NPG)

Eine besondere Herausforderung war dabei die Erzeugung der Nanodrähte mit genau den gewünschten Charakte­ristika. Die Forscher ließen die Drähte mit Hilfe von Abscheidung aus einer metall­organischen Dampf­phase auf einem Gallium­arsenid­substrat wachsen. Wie Raster­elektronen­mikroskop-Aufnahmen zeigten, entstanden dabei Nano­drähte mit einem hexagonalen Querschnitt, mit einem Durch­messer von rund 290 Nanometern und einer Höhe von 4,3 Mikrometern. In die Nanodrähte eingebettet waren fünfzig Quanten­punkte, die etwa 7 Nanometer hoch waren und einen Durch­messer von 45 Nanometern besaßen.

Diese Nanodrähte regten die Wissenschaftler mittels externer optischer Pulse an, wobei die Ein­strah­lungs­inten­sitäten zwischen 0,1 bis 560 Milliwatt pro Quadrat­zenti­meter lagen. Bei geringen Inten­sitäten sahen die Forscher nur einen einzelnen Lasing-Peak bei einer Wellen­länge von 918 Nano­metern. Bei stärkeren Inten­sitäten zeigten sich weitere Nebenpeaks bei benach­barten Wellen­längen. Die Forscher unter­suchten auch die Tempe­ratur­abhängig­keit ihrer Nanodrähte. Im Bereich von 7 bis 300 Kelvin zeigte sich dabei ein siebenfacher Anstieg der Grenz­inten­sität, ab der Lasing einsetzte.

Für die Zukunft erhoffen sich die Forscher, noch mehr Quanten­punkte in ihre Nano­drähte integrieren zu können und damit die Effizienz weiter zu steigern. 200 und noch mehr Quanten­punkte pro Nanodraht liegen bereits heute im Rahmen des Möglichen. Mit solchen Verbes­serungen könnten hoch­effiziente Minilaser in Reich­weite rücken, die sich nicht nur durch sehr geringe Leistungs­aufnahme auszeichnen, sondern auch je nach Anwendung maß­schneidern lassen.

Dirk Eidemüller

OD

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