07.05.2018

Lasertechnik für den Mittelstand

KMU-Förderprogramm für neue Maschinenkonzepte mit Laser­anwendungen.

Seit Jahrzehnten über­mitteln Laser Daten vom Satellit zur Erde, sie schneiden Werkstoffe oder bearbeiten Ober­flächen. „Und Laser können eigentlich noch viel mehr“, sagt Jens Hilden­hagen vom Laser­zentrum der FH Münster. „Aber Lasertechnik entwickelt sich aktuell schneller als die Maschinen­technik dazu.“ Das heißt: Für gute Ideen und neue Anwendungs­bereiche mit Lasern gibt es nicht immer passende Maschinen. Am ehesten konzi­piert die noch die Großindustrie. „Für kleine und mittel­ständische Unternehmen ist die Entwicklung einer Maschine – speziell angepasst an ihre Bedürf­nisse – zu teuer und zu aufwendig.“ Ein jetzt gestartetes Interreg-Projekt soll dem Abhilfe schaffen.

Abb.: Laserforscher der FH Münster experimentieren mit unterschiedlichen Materialien. In dieser Anlage dreht sich eine Probe im Bearbeitungsprozess mit dem Laser bis zu 120 Mal pro Sekunde. (Bild: FH Münster)

Dabei entstehen in Kooperation mit kleinen und mittel­ständischen Unternehmen konkrete Maschinen­konzepte für Laser­anwendungen. Diesem Vorhaben ging bereits ein anderes Interreg-Projekt voraus. Hilden­hagen erforschte, wie sich Laser­prozesse für die Oberflächen­bearbeitung beschleunigen lassen. Dafür kombi­nierte er extreme Geschwin­digkeiten mit den derzeit leistungs­stärksten Laser­systemen. Die Erkenntnis: „Viele Prozesse lassen sich durchaus beschleu­nigen, was natürlich wirtschaft­licher ist“, sagt der Ingenieur. „Von diesem Wissen profi­tieren jetzt die Unternehmen im neuen Projekt. Gemeinsam erarbeiten wir Maschinen­konzepte inklusive wirtschaft­licher Daten, mit denen sie die auf ihre Wünsche zuge­schnittene Laser­anlage auch wirklich bauen lassen können. Deshalb binden wir sie jetzt von Anfang an mit ein.“

Da das neue Projekt offen ist, sind weitere Unter­nehmen herzlich willkommen. Mit dabei sind aktuell Fein­technik R. Rittmeyer aus Münster sowie die nieder­ländischen Unter­nehmen ILT Fineworks aus Enschede und Tecnotion aus Almelo. Das neue Projekt wird mit einer halben Million Euro durch das Interreg-Programm Deutsch­land- Nederland von der Euro­päischen Union, dem nieder­ländischen Wirtschafts­ministerium, der Provinz Overijssel und dem Minis­terium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittel­stand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert und läuft bis September 2020. Jens Hildenhagen freut sich über die Teilnahme weiterer Unter­nehmen, für die Laser-Standard­lösungen im Betrieb nicht infrage kommen.

FH Münster / JOL

Sonderhefte

Physics' Best und Best of
Sonderausgaben

Physics' Best und Best of

Die Sonder­ausgaben präsentieren kompakt und übersichtlich neue Produkt­informationen und ihre Anwendungen und bieten für Nutzer wie Unternehmen ein zusätzliches Forum.

Jobbörse

Physik Jobbörse in Regensburg
Eine Kooperation von Wiley und der DPG

Physik Jobbörse in Regensburg

Regensburg, 18.-20.03.2025
Die Präsentationen dauern jeweils eine Stunde, am Ende der Veranstaltung ist Zeit für Q&A eingeplant.

Meist gelesen

Themen