Lebensfeindliche Ozean-Planeten
Schicht aus Hochdruckeis trennt Atmosphäre vom Meeresboden.
Flüssiges Wasser gilt allgemein als Voraussetzung für die Entwicklung von Leben auf Planeten. Die Suche nach Planeten mit flüssigem Wasser ist daher in den vergangenen Jahren deutlich intensiviert worden. Eine neue Studie legt jetzt jedoch nah, dass zu viel Wasser für die Entstehung von Leben eher hinderlich ist. Die Forscher waren der Frage nachgegangen, wie stark große Mengen an Wasser die Entwicklung eines Planeten beeinflussen und welche Auswirkungen das auf die Entstehung von Leben hat.
Abb.: Künstlerische Darstellung eines Ozean-Planeten. (Bild: NASA)
Dabei fand das Team um Jan Hendrik Bredehöft von der Uni Bremen und Lena Noack von der Königlichen Sternwarte von Belgien heraus, dass Wasser in sehr tiefen Ozeanen unter seinem eigenen Gewicht zu einer seltenen Form von Hochdruckeis werden kann. Wenn der Kern des Planeten genügend Hitze produziert, kann dieses Eis von unten schmelzen, so dass sich eine massive Eisschicht zwischen einem oberen und einem unteren Ozean bildet. Eine solche Eisschicht trennt dann die Atmosphäre vom Meeresboden. Das aber macht die Entstehung von Leben, dass sowohl auf Mineralien als auch auf organische Materie aus der Atmosphäre angewiesen ist, schwierig.
„Dass sich tatsächlich in sehr großen Wassertiefen von hundert und mehr Kilometern Hochdruckeis bilden kann, ist erstaunlich genug“, sagt Bredehöft. „Dass dieses Eis dann jedoch von unten schmelzen kann und sich zwei Ozeane übereinander bilden, ist schon bizarr.“ Ein Ozean-
Doch auch in unserem Sonnensystem vermutet man auf einigen Monden des Saturn- und Jupitersystems große Ozeane, die unter einer Eisschicht verborgen liegen. Derzeit prüfen die Forscher, wie sich ihr Modell auf den Jupitermond Enceladus und auf den Saturnmond Titan anwenden lassen, und was sich so über die Möglichkeit, dass diese Monde Leben beherbergen könnten, herausfinden lässt.
U. Bremen / RK