Lehre-Misere an deutschen Hochschulen?
Der Wissenschaftsrat hat wegen der dramatischen Situation der Lehre an den deutschen Hochschulen Alarm geschlagen.
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Köln (dpa) - Der Wissenschaftsrat hat wegen der dramatischen Situation der Lehre an den deutschen Hochschulen Alarm geschlagen. «Die Lehre ist strukturell unterfinanziert. Die Betreuungsrelationen sind häufig schlecht», sagte der Vorsitzende, Prof. Peter Strohschneider der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Diese Problematik wird mit den neuen Bachelor-Studiengängen, die mit kleineren Gruppen und erhöhter Korrektur- und Betreuungsarbeit mehr Personal erfordern, noch dramatischer», sagte Strohschneider. Er warnte vor einer «ernsthaften Gefahr» für die Reformen zur Angleichung des europäischen Hochschulraums.
Der Wissenschaftsrat wird sich auf seiner Sitzung Anfang Mai mit Empfehlungen zur Steigerung der Qualität in der Lehre befassen. Dabei wird es auch um Forderungen nach einer erheblich besseren Finanzausstattung der Hochschulen gehen, sagte Strohschneider. Er begrüßte den geplanten gemeinsamen Wettbewerb des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft und der Kultusministerkonferenz für exzellente Lehre. Viel wichtiger als die Förderung herausragender Leistungen in der Lehre sei aber vor allem eine breite, flächendeckende Verbesserung in Studium und Lehre, sagte er.
Der Wissenschaftsrat berät die Regierungen von Bund und Ländern in Fragen der Entwicklung von Wissenschaft und Hochschulen.
Gespräch: Ursula Mommsen-Henneberger, dpa
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