Gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik eröffnete der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft am 7. April das neue Leistungszentrum Photonik am Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik in Jena. „Die Eröffnung des Leistungszentrums ist der Beweis für die herausragende Zusammenarbeit von Fraunhofer, der Industrie, sowie der Universität und anderen Forschungseinrichtungen am Standort Jena“, sagte Reimund Neugebauer. „Das trifft den Kern des Modells: Fraunhofer will die nachhaltige Entwicklung von Forschungsstandorten voranbringen, um die internationale Strahlkraft führender Regionen – hier Jena mit dem Schlüsselthema Optik – zu verstärken und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft auszubauen.“
Abb.: Fraunhofer-Präsident Reimund Neugebauer eröffnet das Leistungszentrum Photonik in Jena. (Bild: Fh.-IOF)
Die Stadt Jena gilt als deutsches Zentrum der Branchen Optik und Photonik. Durch disziplinübergreifende Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sind hier bereits viele neue Ansätze entstanden. „Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik ist schon heute ein wichtiger Partner der Wirtschaft und garantiert einen effizienten Wissenstransfer in der oft klein- und mittelständig geprägten optischen Industrie“, sagte dazu Andreas Tünnermann, der Leiter des Fraunhofer IOF. „Die Etablierung des Leistungszentrums Photonik durch die Fraunhofer-Gesellschaft ist Grundlage und Ansporn, diese Zusammenarbeit weiter zu verbessern.“
Für Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee ist das Leistungszentrum Photonik ein Beleg für die herausragende Stellung Jenas im Bereich der Photonik-Forschung und das beste Beispiel einer win-win-Situation für Wirtschaft und Wissenschaft: „Durch die Entscheidung der Fraunhofer-Gesellschaft für Jena kann die photonische Forschung in eine ganz neue Liga gehoben werden. So wird der kleine Jenaer Beutenberg mit dem Leistungszentrum immer mehr zur Zugspitze der deutschen Forschungslandschaft.“ Das Leistungszentrum Photonik in Jena stellt sich der Herausforderung, innovative Lösungen mit Licht für wichtige Zukunftsfelder zu entwickeln und fördert deren Umsetzung und Anwendung in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Hierzu verknüpft das Leistungszentrum anwendungsorientierte Forschung mit wissenschaftlich exzellenter Grundlagenforschung zur Kontrolle von Licht – von der Erzeugung und Manipulation bis hin zur Anwendung.
Gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Lösungen für die Branchen Informations- und Kommunikationstechnik, Produktion, Automotive, Luft- und Raumfahrt sowie Gesundheit und Umwelt arbeiten. Partner der Wirtschaft beteiligen sich mit über zehn Millionen Euro, das Land Thüringen stellt acht Millionen Euro zur Verfügung und die Fraunhofer-Gesellschaft fördert das Leistungszentrum mit etwa 2,4 Millionen Euro.
„Zukünftig werden die Wissenschaftsregionen erfolgreich sein, denen es gelingt, integrierte Standortkonzepte zu entwickeln und gemeinsam mit Wissenschaft, Wirtschaft und Politik nachhaltig umzusetzen“, erklärte Walter Rosenthal, Präsident der Uni Jena. „Im Bereich photonische Technologien kommt man an Jena nicht vorbei, und es ist unser gemeinsames Ziel, diese Stärke in der neuen Ausschreibung der Exzellenzinitiative wirkungsvoll unter Beweis zu stellen.“
Leistungszentren sind ein Werkzeug, exzellente Forschungsergebnisse nahtlos in der Industrie umzusetzen. Fraunhofer baut auf bisherigen Instrumenten auf, zum Beispiel der Exzellenzinitiative zur Profilierung von Universitäten, Cluster-Formaten wie dem Spitzencluster zur regionalen Vernetzung von Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen, aber auch auf Innovationsclustern. Gemeinsam entwickeln die Partner eine verbindliche, durchgängige Roadmap für Forschung und Lehre, Nachwuchsförderung, Infrastruktur sowie Innovations- und Wissenstransfer und tragen somit erheblich zu einer nachhaltigen Standortentwicklung bei.
Fh.-IOF / RK