26.02.2018

Leuchtende Nanostrukturen aus Galliumarsenid

Effiziente Bauelemente in für die Optoelektronik interes­santen Frequenz­bereichen.

Halbleiter aus Galliumarsenid besitzen im Vergleich zu Silizium deut­lich bessere opto­elek­tro­nische Eigen­schaften. Diese Eigen­schaften lassen sich mit Nano­struktu­rie­rungen gezielt beein­flussen. Eine besonders inte­res­sante Nano­struktu­rie­rung ist nun einem Team um Sebastian Schmitt und Silke Christiansen vom Helmholtz-Zentrum Berlin für Materi­alien und Energie gelungen. Aus Australien hatten sie einen Silizium-Wafer erhalten, der mit einer über­raschend kristal­linen Germa­nium­schicht bedeckt war. Germa­ium besitzt nahezu die gleiche Gitter­konstante wie Gallium­arsenid und bietet sich daher als ideale Unter­lage an.

Abb.: Der GaAs-Nanokristall hat sich als Dode­ka­der auf einer Silizium-Germanium-Nadel abge­schieden, zeigt diese Raster­elek­tronen­mikro­skopie. Zur besseren Unter­scheid­bar­keit sind die rhombischen Außen­flächen ein­ge­färbt. (Bild: S. Schmitt, HZB)

In diesen Wafer ätzten sie im Abstand von einigen Mikro­metern tiefe Gräben ein, bis nur noch eine Reihe feiner Silizium­säulen mit einem Häub­chen aus Germa­nium auf dem Substrat stehen­blieb. Gallium­arsenid wurde dann mit metall­orga­nischer Gas­phasen­epi­taxie abge­schieden. So lager­ten sich syste­ma­tisch Gallium- und Arsen­atome auf dem Germanium­häub­chen ab, und bildeten einen winzigen, nahezu per­fekten Kristall. „Das Germa­nium wirkt hier wie ein Kristal­li­sa­tions­keim“, erklärt Schmitt. Die Nano­archi­tektur sieht unter dem Elek­tronen­mikro­skop spekta­kulär aus. Auf den ersten Blick meint man, auf jeder Silizium­nadel einen Würfel zu erkennen, der auf der Spitze steht. Auf den zweiten Blick zeigt sich: Es ist in Wirk­lich­keit ein Rhombo­do­deka­eder – jede der zwölf Flächen ein iden­tischer Rhombus.

Tatsächlich zeigt diese Nano-Struktur nach Anregung mit einem Laser eine außer­ge­wöhn­lich starke Licht­emis­sion, und zwar insbe­son­dere im nah­infra­roten Bereich. „Während des Wachs­tums der GaAs-Kristalle werden auch Germanium-Atome in das Kristall­gitter ein­ge­baut“, erklärt Schmitt. Dieser Ein­bau von Germa­nium führt zu zusätz­lichen Energie­niveaus für Ladungs­träger, die beim Zurück­fallen auf ihre ursprüng­lichen Niveaus Licht abgeben. Dieses Licht wird in optischen Reso­nanzen des hoch­symme­trischen Nano­kristalls ver­stärkt, und die Frequenz dieser Reso­nanzen lässt sich über Größe und Geo­metrie der Kristalle gezielt steuern. Im Experi­ment konnte eine Viel­zahl dieser optischen Reso­nanzen nach­ge­wiesen werden, die auch gut mit den nume­rischen Berech­nungen über­ein­stimmen. „Weil sich die optischen und elektro­nischen Eigen­schaften von Halb­leitern durch Nano­struktu­rie­rung stark modi­fi­zieren lassen, eignen sich solche Material­archi­tek­turen hervor­ragend dazu, neuartige Sensoren, Leucht­dioden oder Solar­zellen zu ent­wickeln“, sagt Schmitt.

HZB / RK

Anbieter des Monats

SmarAct GmbH

SmarAct GmbH

Mit der Entwicklung und Produktion von marktführenden Lösungen im Bereich hochpräziser Positioniertechnik, Automatisierungslösungen und Metrologie begleitet die SmarAct Group ihre Kunden zuverlässig bei der Realisierung ihrer Ziele.

Content Ad

Auf der Suche nach dem besten Signal-Rausch-Verhältnis?

Auf der Suche nach dem besten Signal-Rausch-Verhältnis?

Bringen Sie Ihre Messungen auf ein neues Level - wie weltweit bereits mehr als 1000 Labore vor Ihnen. Der MFLI Lock-In Verstärker setzt Maßstäbe in der Signalanalyse und in einem herausragenden Signal-Rausch-Verhältnis.

Meist gelesen

Themen