Licht und Moleküle verschränkt
Gekoppelte Zustände von Photonen und Molekülen führen zu ungewohntem quantenchemischem Verhalten.
Üblicherweise spielt die Quantennatur des Lichts eine untergeordnete Rolle, wenn es um die chemischen Eigenschaften von Atomen oder Molekülen geht. In einer nun veröffentlichten Arbeit zeigen Wissenschaftler des Max-Planck-
Abb.: Photonen in einer optischen Kavität verändern die Eigensschaften von Molekülen, etwa deren Bindungslänge. (Bild: J. M. Harms, MPSD)
Die chemischen Eigenschaften von Atomen und Molekülen sind durch die elektromagnetische Wechselwirkung der negativ geladenen Elektronen und der positiv geladenen Kerne bestimmt. In den meisten Fällen spielt dabei die Quantennatur der Wechselwirkung keine große Rolle. Platziert man ein Molekül jedoch zwischen zwei stark reflektierende Spiegel in einer optischen Kavität, dann kann die Quantennatur des elektromagnetischen Feldes wichtig werden. In solchen Situationen kann es dazu kommen, dass das Molekül mit einzelnen Photonen außergewöhnlich stark wechselwirkt und man nicht länger eindeutig zwischen Molekül und Photonen unterscheiden kann. Solche neuartigen Zustände können beispielsweise eine höhere Leitfähigkeit besitzen als das freie Molekül.
In Experimenten ließen sich solche Situationen bereits beobachten, aber die theoretische Vorhersage und Untersuchung der chemischen Eigenschaften solcher Zustände war bisher nur eingeschränkt möglich. Dies lag daran, dass die üblichen theoretischen Methoden der Quantenchemie den Einfluss der Photonen vernachlässigt haben. Die Theorie-
„Besonders interessant ist auch“, meint Johannes Flick, Hauptautor der Arbeit, „die Änderung der Born-
Die Forscher wollen als nächsten Schritt komplexere Moleküle mit ihren entwickelten theoretischen Methoden untersuchen. Ihr Ziel ist dabei zu demonstrieren, wie sich ihre Ergebnisse verallgemeinern lassen und man die Chemie von verschiedensten Stoffen durch den Einsatz starker Photon-
MPSD / DE