01.02.2012

Lichteffekte verraten gefährliche Keime

BMWi fördert Optimierung der Durchflusszytometrie für mehr Patienten- und Verbrauchersicherheit.

Keime in Kliniken oder verunreinigte Nahrungsmittel können gefährlich werden; der Sprossen-Skandal 2011 ist bei vielen Menschen noch in bester Erinnerung. Mit dem Ziel, ein universelles Analyse- bzw. Diagnostikverfahren für mehr Patienten- und Verbrauchersicherheit zu optimieren, startet am 1. Februar 2012 ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördertes Forschungsprojekt. Es kooperieren die Quantum Analysis GmbH aus Münster, die FH Münster und das Institut iNano der Hochschule Niederrhein aus Krefeld.

Im Rahmen dieses Vorhabens werden insgesamt über 500.000 Euro für die Forschung und Entwicklung einer neuen Generation von Messgeräten investiert. Im Schwerpunkt geht es in den kommenden zwei Jahren um die Entwicklung eines Durchflusszytometers, das Mikro-Organismen auf komplexe Fragestellungen hin analysieren kann.

Das heute übliche Verfahren der Durchflusszytometrie aus den 1960er Jahren stammt zu wesentlichen Teilen von der Westfälischen Wilhelms-Universität, Münster. Es gilt als Diagnosestandard im klinischen Bereich, zum Beispiel in der Hämatologie, Infektiologie und Immunologie. Weitere Einsatzfelder sind die medizinische und zellbiologische Grundlagenforschung sowie die Biotechnologie. Die Industrie nutzt die Analyseanwendung inzwischen zur Kontrolle von Lebensmitteln. Bei der Durchflusszytometrie werden Zellen oder Partikel analysiert, die mit hoher Geschwindigkeit einen Lichtstrahl passieren. Diese erzeugen – je nach Beschaffenheit der Zelle – verschiedene optische Effekte, die Aufschluss über die Eigenschaften der Zelle geben.

Die Projektpartner wollen das bisherige Verfahren mit neuen Erkenntnissen aus der Forschung in einem innovativen, handlichen Gerät vereinen. Zukünftig werden neuartige, lang lumineszierende Phosphoreszenz-Biomarker und Nanopartikel eingesetzt und das zeitliche Emissions-Abklingverhalten gemessen. Dies soll die Messgenauigkeit und Messsicherheit steigern, insbesondere wenn es um schwierige Proben geht, in denen kleinste Partikel- und Stoffkonzentrationen nachzuweisen sind.

Damit sind zum Beispiel Bluttransfusions-, Lebensmittel- oder Milchproben gemeint. Deren Emissionsspektrum überlagert das zu untersuchende Material. Mit dem neuen Ansatz lassen sich diese Spektren durch die zusätzliche, zeitliche Auflösung trennen. Die Forscher erwarten, dass die neue Methode das Einsatzspektrum derartiger Geräte bedeutend erweitert.

TFM / OD

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