Lieber Löcher oder Elektronen?
Rekonfigurierbarer Transistor aus Germanium kann zwischen Elektronen- und Löcherleitung umschalten.
Wissenschaftler des Nanoelectronic Materials Laboratory (NaMLab gGmbH) und des Exzellenzclusters Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed) an der Technischen Universität Dresden haben den weltweit ersten Transistor aus Germanium realisiert, der sich elektrisch zwischen Elektronen- und Löcherleitung umprogrammieren lässt. Aufgrund der geringeren Bandlücke gegenüber Silizium lassen sich Transistoren aus Germanium mit niedriger Einsatzspannung betreiben. Daher ermöglichen die Transistoren aus Germanium einen wesentlich energiesparenderen Betrieb als vergleichbare Transistoren aus Silizium.
Abb.: Transmissionselektronenmikroskopische Querschnitt-Aufnahme des energiesparenden Germanium-
Zudem ist der realisierte Transistor aus Germanium abhängig von den angelegten Spannungen sowohl mit Elektronen- als auch mit Löcherleitung einsetzbar. Damit lassen sich elektronische Schaltungen bei gleicher Funktionalität mit einer geringeren Anzahl an Transistoren im Vergleich zu der derzeitig angewandten CMOS-
Die heutige digitale Elektronik besteht zum überwiegenden Teil aus integrierten Schaltungen. Seit mehr als vierzig Jahren werden die in den Schaltungen enthaltenen Transistoren schrittweise verkleinert, um die Rechenleistung und Schaltgeschwindigkeit zu erhöhen. Der aktuelle Trend geht dabei dahin, in den gängigen Transistoren Materialien mit höherer Ladungsträgerbeweglichkeit als Silizium, wie eben Germanium oder auch Indium-
Dem Wissenschaftler-Team um Jens Trommer und Walter Weber von der NaMLab gGmbH ist es jetzt in Kooperation mit dem cfaed gelungen, Transistoren aus Germanium-
Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Projektes ReproNano gefördert und sind in Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster „Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed)“ durchgeführt worden. Die NaMLab gGmbH wird eine mögliche Umsetzung in zukünftige Produkte sowie weiteren Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in diesem Bereich mit ihren Industriepartnern anstreben.
TU Dresden / DE