LIGO-Signale nicht durch Gravasterne verursacht
Frequenzen in der Abklingphase sprechen für schwarze Löcher.
Gravasterne sind hypothetische Objekte, die schwarzen Löchern ähneln, aber mathematisch weniger bizarr sind. Auch sie könnten am Ende eines Sternenlebens entstehen, besitzen jedoch einen Kern aus exotischer Materie. Dieser Kern verhindert, dass der Gravastern unter dem Druck der Gravitationskraft kollabiert. Ein Gravastern wäre nahezu so kompakt wie ein schwarzes Loch, besäße aber keinen Ereignishorizont. Unterscheiden lassen sich Gravasterne und schwarze Löcher anhand der Gravitationswellen, die sie aussenden. Beide verhalten sich bei einer Störung wie eine Glocke, die einen verklingenden Ton erzeugt. Doch die Tonhöhe und die Abschwächung des Signals sind bei Gravasternen anders als bei schwarzen Löchern.
Abb.: Von den LIGO-Detektoren empfangenes Gravitationswellen-
Nach dem ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen, der im Februar dieses Jahres von der LIGO-
Chirenti und Rezzolla modellierten, wie sich ein Gravastern anhören würde, der die gleichen Eigenschaften hätte wie ein vergleichbares schwarzes Loch und kamen zu dem Ergebnis, dass die Frequenzen der Abklingphase von GW150914 nur schwer mit denen eines Gravasterns in Einklang zu bringen sind. Somit kann es sich bei GW150914 nicht um die Verschmelzung zweier Gravasterne handeln. Daher bleibt die Fusion von zwei schwarzen Löchern die überzeugendste Erklärung der Beobachtungen. „Als theoretischer Physiker muss man immer offen für neue Ideen sein, egal wie exotisch sie auch sein mögen“, so Rezzolla. „Fortschritte gibt es in der Physik immer dann, wenn Theorien mit neuen experimentellen Ergebnissen konfrontiert werden. In diesem Fall passt die Idee der Gravastern-
GUF / RK