10.09.2014

Lithium-Problem auch außerhalb der Milchstraße

Astronomen untersuchen Kugelsternhaufen, der ursprünglich aus einer anderen Galaxie stammt.

Mehr als 150 Kugelsternhaufen umkreisen unsere Milchstraße. Einer von ihnen, Messier 54, stammt ursprünglich aus der 90.000 Lichtjahre entfernten Sagittarius-Zwerggalaxie. Mit Hilfe des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte ESO haben Astronomen nun Messier 54 beobachtet und versucht, der Lösung des Lithium-Problems einen Schritt näher zu kommen.

Abb.: Der Kugelsternhaufen Messier 54, aufgenommen mit dem VLT Survey Telescope der ESO. (Bild: ESO)

Das meiste Lithium ist zusammen mit Wasserstoff und Helium bereits beim Urknall entstanden, allerdings in sehr viel geringerer Menge. Die Theorie sagt sehr genau vorher, wie viel Lithium im frühen Universum und damit in alten Sternen zu erwarten ist. Die theoretische Vorhersage stimmt jedoch nicht mit den Beobachtungen überein – es befindet sich etwa drei Mal weniger Lithium in Sternen als erwartet. Trotz jahrzehntelanger Forschung konnten die Forscher das Rätsel dieser Diskrepanz bislang nicht lösen.

Bisher war es nur möglich den Lithiumgehalt in Sternen der Milchstraße zu messen. Jetzt gelang es Alessio Mucciarelli von der Universität Bologna und seinen Kollegen mit dem VLT den Lithiumgehalt in einer Auswahl von Sternen in Messier 54 zu messen. Sie stellten fest, dass die Mengen ähnlich zu denen in der Milchstraße sind. Der Prozess, der das Lithium beseitigt hat, ist also keine Besonderheit der Milchstraße.

ESO / RK

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