Magnetspeicher aus Chromiodid
Tiefgekühltes, zweidimensionales Material lässt sich elektrisch zwischen antiferromagnetisch und magnetisch schalten.
Extrem gute Leitfähigkeit, hohe Stabilität oder effizienter Katalysator: In zweidimensionalen Materialien offenbaren sich immer mehr verblüffende Eigenschaften. An der amerikanischen Cornell University in Ithaka gelang es nun, die magnetischen Eigenschaften einer Chromiodid-
Abb.: Eine tiefgekühlte Chromiodid-Doppelschicht wandelt sich in einem schwachen elektrischen Feld von einem Antiferromagneten (oben) in einen Ferromagneten (unten). (Bild: K. F. Mak et al., Cornell Univ.)
Magnete reagieren in der Regel kaum auf elektrische Felder. Doch van-
Mak und seine Kollegen vom Kavli Institute at Cornell for Nanoscale Science schälten für ihre Experimente Doppelschichten aus Chromiodid von einem größeren Festkörper ab. Je eine Doppelschicht umhüllten sie zuerst mit zweidimensionalen Lagen aus Bornitrid und deponierten auf diese elektrisch leitfähigen Schichten aus Graphen. So entstand ein etwa 40 Nanometer dünnes Sandwich, dessen magnetischen und elektrischen Eigenschaften sich genauer untersuchen ließen. „Konventionelle magnetoelektrische Materialien reagieren nur sehr schwach auf elektrische Spannungen und die magnetischen Zustände können nicht geschaltet werden“, sagt Mak. „Daher haben wir die Dicke des geschichteten Materials bis auf die atomare Skala geschrumpft.“
Für ihre Analysen nutzten die Forscher den magnetisch zirkularen Dichroismus (MCD) der Probe. Abhängig von den magnetischen Eigenschaften verändert sich dabei das Absorptionsverhalten von zirkular polarisertem Licht. Die Messungen ergaben, dass die Chromiodid-
Dieser Wechsel zwischen einer antiferromagnetischen und ferromagnetischen Phase lässt sich prinzipiell zum Speichern von digitalen Daten nutzen. Dieses Kunststück beherrschte allerdings nur eine Chromiodid-
Den mikroskopischen Mechanismus für diesen relativ starken, linearen magnetoelektrischen Effekt konnten die Wissenschaftler bisher nicht klären. Für plausibel halten sie einen Ladungstransfer zwischen der oberen und der unteren Chromiodid-
Jan Oliver Löfken
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