25.02.2020 • Biophysik

Makromolekülen auf der Spur

Untersuchung semiflexibler Gummiringe erlaubt Rückschlüsse auf synthetische Polymere und Biomoleküle.

Was passiert, wenn man Gummiringe ungeordnet verpackt? Mit dieser Frage hat sich an der Uni Erlangen-Nürnberg ein inter­nationales und inter­diszipli­näres Forschertrio beschäftigt. „Kurz gefasst konnten wir mittels Röntgen­tomo­graphie einen Blick ins Innere der Verpackung werfen und darauf, wie sich diese Ringe dort verhalten“, erklärt Thorsten Pöschel von der Uni Erlangen-Nürnberg, der sich für dieses Projekt mit Leopoldo Gómez von der Univer­sidad Nacional del Sur in Argentinien und Nicolás García vom Institut Laue-Langevin in Grenoble zusammen­getan hatte.

Abb.: Semiflexible Gummiringe in einer Verpackung. Die Röntgentomographie...
Abb.: Semiflexible Gummiringe in einer Verpackung. Die Röntgentomographie zeigt, wie sich die Ringe anordnen. (Bild: FAU).

Den Wissenschaftlern gelang es nachzu­weisen, dass sich inner­halb der Verpackung die Gummi­ringe so vermischen, dass sie sich schließlich alle gegen­seitig berühren. Diese Erkenntnis ist für die Beschreibung synthe­tischer Polymere und Biomoleküle von zentraler Bedeutung, etwa im Hinblick darauf, dass die DNS bakterio­phager Viren sowie ein- und mehr­zelliger Lebe­wesen ring­förmig ist.

Der bei der Untersuchung verwendete Tomograph ist eine Eigen­entwick­lung des Instituts. „Die Unter­suchungs­kammer ist begehbar, so dass das gesamte Experiment inner­halb des Tomo­graphen ablaufen konnte“, erläutert Pöschel.

FAU / RK

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