21.05.2008

Mars - der rote Planet

Der Mars hat die menschliche Fantasie stets beflügelt. Landeversuche auf dem Roten Planeten schlugen oft fehl.

Mars - Nachbarplanet mit gewaltigen Stürmen und Wassereis

Hamburg (dpa) - Der Mars hat die menschliche Fantasie stets beflügelt. Wegen seiner roten Farbe und der starken Helligkeitsunterschiede, die an aufflackerndes Feuer erinnern, benannten die Römer ihn nach ihrem Kriegsgott. Seine beiden Monde tragen die Namen Phobos und Deimos - zu deutsch Furcht und Terror.

Der Rote Planet nähert sich der Erde bis auf 56 Millionen Kilometer. Sein Durchmesser ist mit 6794 Kilometern nur etwa halb so groß wie der unseres Heimatplaneten. Da der Marsäquator ähnlich geneigt ist wie der irdische, gibt es auch auf dem Nachbarplaneten Jahreszeiten. Ähnlich wie die Erde hat der Mars Polkappen. Die Temperaturen schwanken etwa zwischen minus 125 und plus 35 Grad Celsius. Es toben gewaltige Stürme mit Geschwindigkeiten bis zu 400 Stundenkilometern.

Bereits Dutzende von Raumsonden sind in den vergangenen Jahrzehnten zu unserem Nachbarplaneten geschickt worden - viele endeten aber als Fehlschläge. Mehrere erfolgreiche Missionen konnten Wasser nachweisen. So fotografierte die NASA-Sonde «Mars Global Surveyor» im Jahr 2000 Rinnen auf der Oberfläche des Roten Planeten, deren Entstehung sich die Forscher nur durch sickerndes Wasser erklären konnten.

Die erste direkte Beobachtung von Wasser in Form von Eis lieferte die US-Sonde «Mars Odyssey» im Jahr 2002: Mit dem Gammastrahlen- Spektrometer entdeckte die Sonde ausgedehnte Wassereisvorkommen am Südpol und später Hinweise auf viel Wassereis im Boden. Ob es aber jemals große Gewässer auf dem Mars gegeben hat, die für die Entstehung von Leben nötig sind, ist umstritten.

Landeversuche auf dem Roten Planeten schlugen oft fehl
Nur eine Minderheit der Landemodule irdischer Marssonden hat bislang erfolgreich den Roten Planeten erreicht und erkundet. Einige verfehlten das Ziel, andere zerschellten. Bei manchen, wie etwa bei «Mars Odyssey», war eine Landung von vorneherein nicht vorgesehen. Eine Chronologie der Landeversuche:

4. November 1962: Die Sowjetunion startet mit «Sputnik 24» den ersten Landeversuch auf dem Roten Planeten. Die Sonde zerbricht allerdings kurz nach dem Start und verglüht am 19. Januar 1963 in der Erdatmosphäre.

27. November 1971: Die sowjetische Raumsonde «Mars 2» erreicht als erster irdischer Raumkörper den Mars. Ihr Landemodul zerschellt jedoch an der Oberfläche des Roten Planeten.

2. Dezember 1971: Dem Landemodul der sowjetischen Raumsonde «Mars 3» gelingt die erste weiche Landung, nach 20 Sekunden versagen jedoch seine Instrumente.

9. März 1974: Das Landemodul der sowjetischen Sonde «Mars 7» verfehlt - vermutlich durch einen Computerfehler - den Roten Planeten um 1300 Kilometer.

12. März 1974: Die sowjetische Sonde «Mars 6» setzt ein Landemodul aus, der Kontakt reißt noch während des Abstiegs in die Marsatmosphäre ab.

20. Juli 1976: Die Landekapsel der US-Sonde «Viking 1» landet weich auf dem Mars. Mehr als sechs Jahre lang sendet sie Hunderte Bilder und Daten.

3. September 1976: Das Landemodul der amerikanischen «Viking 2»- Sonde setzt weich auf dem Roten Planeten auf. Es funkt rund dreieinhalb Jahre lang Bilder und Daten.

17. November 1996: Die russische Raumsonde «Mars 96» stürzt nach einem fehlerhaften Start samt Landemodul in den Pazifik.

4. Juli 1997: Die US-Sonde «Pathfinder» landet auf dem Mars und liefert spektakuläre Bilder. Mit dem Roboter «Sojourner» erkundet erstmals ein ferngesteuertes Fahrzeug einen anderen Planeten.

3. Dezember 1999: Die US-Raumfahrtbehörde NASA verliert bei der Landung des «Mars Polar Lander» den Kontakt zu der Forschungssonde.

25. Dezember 2003: Der Landerobotor «Beagle 2» der europäischen Sonde «Mars-Express» wird auf der Oberfläche abgesetzt, sendet aber keine Funksignale.

4. Januar 2004: Der amerikanische Landeroboter «Spirit» erreicht den Mars und setzt im Krater Gusev auf. Für die Gesteinsanalyse hat er ein in Deutschland gebautes Spektrometer an Bord.

25. Januar 2004: Der Marsrover «Opportunity» landet auf dem Roten Planeten und erkundet seitdem wie «Spirit» die Marsoberfläche. Seit Mitte Juli dieses Jahres gefährdet eine Serie schwerer Staubstürme auf dem Mars die Funktionstüchtigkeit beider Roboter.

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