07.01.2004

Mars in Farbe

Die Marssonde «Spirit» sorgt weiter für Jubel: Der NASA-Roboter funkte das erste farbige Panoramabild zur Erde.

Die Marssonde «Spirit» sorgt weiter für Jubel: Der NASA-Roboter funkte das erste farbige Panoramabild zur Erde.

Washington/Pasadena (dpa) - Die US-Raumsonde «Spirit» hat den Menschen auf der Erde ein knallrotes Panoramabild der Marsoberfläche geliefert. Wissenschaftler der NASA in der Bodenzentrale in Pasadena (Kalifornien) äußerten sich am Dienstag überwältigt von der Fülle spektakulärer Bilder, die der Roboter zur Erde schickt. Erste veröffentlichte Farbfotos zeigten in atemberaubender Schärfe einen Ausschnitt des mit Steinbrocken übersäten Bodens des Roten Planeten. Die zwölf Einzelfotos setzen sich zu einem 45-Grad-Breitwandbild zusammen und sollen zu einem vollständigen Panorama ergänzt werden, das einen Rundumblick ermöglicht.

Das erste Farbbild vom Mars, dass Spirit zur Erde gefunkt hat. Ein Bild mit einer so hohen Auflösung wurde noch nie auf einem anderen Planeten aufgenommen.(Quelle: NASA/JPL/Cornell)

Bereits am Montag, einen Tag nach seiner Landung, hatte «Spirit» mit einem dreidimensionalen Panoramabild in schwarz-weiß Jubel ausgelöst. Darauf ist ein Krater zu sehen, den der Rover voraussichtlich ansteuern wird, wenn er in einigen Tagen zu rollen beginnt. Die NASA-Wissenschaftler haben den Krater «Sleepy Hollow» getauft - «Schlafende Vertiefung». Er ist rund zwölf Meter vom Landeplatz der Sonde entfernt und hat einen Durchmesser von neun Metern. Nach NASA-Angaben könnte es bis zu einer Woche dauern, bis «Spirit» sein Ziel erreicht. «Wir haben noch keinen Mars- Führerschein und wollen es vorsichtig und ruhig angehen lassen», sagte Wissenschaftler Steve Squyres. Vermutlich werde der Roboter auf der Strecke zumindest einmal Halt machen, um Gesteinsbrocken zu untersuchen.

In den kommenden Tagen wollen die Wissenschaftler vor allem Geräte und Instrumente des Fahrzeugs testen, bevor der Rover - wenn alles weiter planmäßig läuft - mit der konkreten Suche nach Spuren von Leben auf dem Roten Planeten beginnt.

Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Prof. Sigmar Wittig, gratulierte NASA-Chef Sean O'Keefe zur geglückten Mars-Landung. Er wies am Dienstag darauf hin, dass an Bord von «Spirit» und seines Zwillings «Opportunity» je zwei deutsche Instrumente sind. Das vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz weiter entwickelte Alpha-Proton-Röntgen-Spektrometer (APXS) soll die chemische Zusammensetzung von Steinen und Staub bestimmen. Das an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz entwickelte Mößbauer-Spektrometer soll die Mineralien untersuchen, die für die Farbe des Mars verantwortlich sind.

«Spirit» war nach einer mehr als 400 Millionen Kilometer langen Reise am Sonntagmorgen (MEZ) im Gusev-Krater südlich des Marsäquators - vermutlich in einem ausgetrockneten Flussbett - gelandet. Am 25. Januar (MEZ) wird «Opportunity» ebenfalls auf dem Roten Planeten erwartet. Das Mars-Projekt der NASA kostet rund 820 Millionen Dollar (647 Millionen Euro).

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