Mars: Woher kommt das Methan?
Bestimmte Mikroben können unter den auf dem roten Planeten herrschenden Bedingungen überleben.
Als der NASA-Marsrover Curiosity im Juni 2018 organische Moleküle auf dem Mars fand, war die Fachwelt begeistert. Es bedeutete, dass Leben auf dem roten Planeten irgendwann einmal existiert haben oder auch jetzt noch möglich sein könnte. Vor Kurzem ergaben neuere Messungen von Curiosity, dass auch die Konzentration des Stoffwechselprodukts Methan über das Jahr schwankt. Wer oder was produziert also sporadisch das Methan? Erstmals konnte nun die Arbeitsgruppe des Astrobiologen Dirk Schulze-
„Die niedrige Durchschnittstemperatur und Wasseraktivität an der Oberfläche des Mars machen es lebenden Organismen nicht leicht, in dieser Umgebung zu bestehen oder gar sich fortzupflanzen“, so Schulze-
Um solche Hypothesen zu überprüfen, führt die Forschung Wissenschaftler immer wieder in sehr abgelegene Regionen, deren Umweltbedingungen, denen auf dem Mars sehr ähnlich sind, beispielsweise in die Atacama-
Um zu testen, ob die von der Curiosity auf dem Mars gemessenen schwankenden Methankonzentrationen von oberflächennah lebenden Mikroben stammen könnten, entwickelten die Forscher ein geschlossenes Deliqueszenz-
Das Ergebnis: Zwei von drei bakterienähnlichen Organismen haben reagiert, jeweils in verschiedenen Substraten und bei verschiedenen Temperaturen. Das ließ die Fachwelt aufhorchen, denn bis heute wurden die Modellorganismen – inklusive methanproduzierende Mikroben – vor allem Stressfaktoren wie Austrocknung, Dürre, Hunger, Gefrier- und Auftauzyklen, hohem Salzgehalt, niedrigem Atmosphärendruck und erhöhten Strahlendosen ausgesetzt, um die Bewohnbarkeit des Mars zu bewerten.
„Nach unserer Kenntnis gibt es jedoch keine Studie, die belegt, dass methanogene Archaeen in einer oberflächennahen Umgebung existieren können, in der Wasser nur durch Deliqueszenz verfügbar gemacht werden kann“, so Schulze-
TU Berlin / RK
Weitere Infos
- Originalveröffentlichung:
D. Maus et al.: Methanogenic Archaea Can Produce Methane in Deliquescence-Driven Mars Analog Environments, Sci. Rep. 10, 6 (2020); DOI: 10.1038/s41598-019-56267-4 - Planetarische Habitabilität and Astrobiologie, Zentrum für Astronomie und Astrophysik, Technische Universität Berlin