20.07.2022

Max Planck nach Walhalla

Der Begründer der Quantentheorie wurde mit einer Büste in der Ehrenhalle in Donaustauf nahe Regensburg geehrt.

In der nordischen Mythologie ist die Walhalla der Ruheort der in einer Schlacht gefallenen Kämpfer, die sich als tapfer erwiesen haben. Die deutsche Walhalla ist eine Ehrenhalle, die in Donaustauf bei Regensburg steht und einen beeindruckenden Blick auf die Donauebene bietet. Die prunkvolle Ruhmes- und Ehrenhalle wurde im Auftrag von König Ludwig erbaut und 1842 eingeweiht.

In ihr befinden sich über 130 Büsten sowie 65 Gedenktafeln für herausragende Persönlichkeiten der deutschen Geschichte von Arminius bis Sophie Scholl. Unter den Geehrten befinden sich auch Naturwissenschaftler wie Johannes Kepler, Otto von Guericke, Wilhelm Herschel, Justus Liebig, Wilhelm Röntgen und Albert Einstein. Zuletzt wurde im Mai 2019 die Büste von Käthe Kollwitz aufgestellt. Im Rahmen eines Festaktes mit Ministerpräsident Markus Söder und Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume wurde am 15. Juli auch der Physiker Max Planck mit einer Büste in der Walhalla geehrt.

Der Bayerische Ministerrat hatte die Aufstellung der Planck-Büste bereits im Dezember 2017 beschlossen. Dem war eine gutachterliche Prüfung des Vorschlags durch die Bayerische Akademie der Wissenschaften vorausgegangen. Der Festakt war für das Jahr 2020 geplant, musste aber pandemiebedingt verschoben werden. Die Büste wurde von der Max-Planck-Gesellschaft gestiftet und stammt vom Künstler Johann Brunner.

„Das wissenschaftliche Werk und Wirken von Max Planck, sein Streben nach höchsten Ansprüchen und dabei die Erinnerung an ihn als eine warmherzige und fürsorgliche Führungsfigur sind uns in der Max-Planck-Gesellschaft Leitplanke und Motivation“, sagte Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft. Die Festansprache hielt der Wissenschaftshistoriker und ausgewiesene Planck-Kenner Dieter Hoffmann.

„Ein Revolutionär der Physik zieht in unseren bayerischen Olymp des Erinnerns ein: Max Planck hat das physikalische Fundament der digitalen Revolution gelegt. Sein Wirken prägt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“, sagte Minister Blume, während Ministerpräsident Söder Planck als einen „der herausragendsten Wissenschaftler“ und die Max-Planck-Gesellschaft als „zentralen Pfeiler der Wissenschaft in Bayern“ würdigte.

Max Planck wäre sicher über die weiteren Nobelpreisträger unter den Gästen erfreut gewesen, die ebenfalls eng mit der Max-Planck-Gesellschaft verbunden sind: Klaus von Klitzing (Physik 1985), Hartmut Michel und Robert Huber (Chemie 1988), Erwin Neher (Physiologie oder Medizin 1991) und Reinhard Genzel (Physik 2020).

Alexander Pawlak

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