Mehr Photonen für die Quantenkommunikation
SUPER-Methode kann die Informationsrate in zukünftigen Quantennetzwerken verdoppeln.
Quantenkommunikation basiert darauf, Licht in seiner kleinsten Einheit, dem Photon, zu verschicken. Um Einzelphotonen zu erzeugen, benutz man Quantenpunkte, winzige Halbleiterkristalle, die einfach in Chip-Bausteine integriert werden können. Mit Laserlicht lässt sich ein Quantenpunkt anregen und so ein Einzelphoton erzeugen. Doch das ist knifflig: Wenn das Laserlicht die gleiche Wellenlänge wie das erzeugte Einzelphoton hat, ist eine komplizierte Filtertechnik nötig. Dabei gehen mindestens die Hälfte der erzeugten Photonen wieder verloren.
Um dieses Problem zu überwinden, wurde im vergangenen Jahr eine neue Methode vorgeschlagen: das „Swing-up of quantum emitter population“-Schema. Diese SUPER-Schema nutzt zwei rotverstimmte Laserpulse, also solche mit geringerer Energie als der Quantenpunkt-Übergang, um Einzelphotonen zu erzeugen. So wird das Filtern überflüssig und theoretisch können doppelt so viele Einzelphotonen erzeugen werden.
Einem Forscherteam aus Österreich und Deutschland gelang es jetzt, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Um das Experiment zu realisieren, mussten die Forscher zwei verschiedene Laserpulse erzeugen. „Wir haben die zwei Laserpulse aus einem Puls hergestellt. Dafür haben wir ein spezielles Bauteil, einen räumlichen Lichtmodulator, benutzt“, erklärt Yusuf Karli von der Uni Innsbruck. Das Experiment hat gezeigt, dass das SUPER-Schema sehr gut funktioniert und die Ergebnisse hervorragend mit den theoretischen Vorhersagen übereinstimmen. Damit haben die Forscher einen großen Schritt vorwärts gemacht im Bemühen, Quantenkommunikation nicht nur im Labor, sondern für echte Anwendungen nutzbar zu machen.
U. Innsbruck / RK
Weitere Infos
- Originalveröffentlichung
Y. Karli et al.: SUPER Scheme in Action: Experimental Demonstration of Red-Detuned Excitation of a Quantum Emitter. Nano Lett. 22, 6567 (2022); DOI: 10.1021/acs.nanolett.2c01783 - Photonik, Institut für Experimentalphysik, Universität Innsbruck, Österreich
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