04.10.2005

Mehr Solartechnik

Der Spezialglashersteller Schott Mainz baut sein Geschäft mit Solartechnik kräftig aus.


Schott baut Solartechnik-Geschäft aus

Mainz/New York (dpa) - Der Spezialglashersteller Schott Mainz baut sein Geschäft mit Solartechnik kräftig aus. Der Umsatz der Sparte soll im laufenden Geschäftsjahr auf mehr als 400 Millionen Euro steigen und sich damit zum Vorjahr etwa verdreifachen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Schott AG, Udo Ungeheuer, am Montag in New York. Bei dem angepeilten Umsatzsprung wirkt sich auch die Übernahme der bisher von der RWE Solutions AG (Neu Isenburg) gehaltenen Anteile an der Solar GmbH im bayerischen Alzenau aus.

Der Spezialglashersteller verspricht sich Wachstum jedoch nicht nur aus dem auch wegen des hohen Ölpreises boomenden Geschäft mit Siliziumscheiben (Wafern), Solarzellen und -modulen. Perspektiven biete auch Ausrüstung für solarthermische Kraftwerke, bei denen die Sonnenenergie genutzt wird, um Dampf zu erzeugen, der Turbinen zur Stromerzeugung antreibt. Schott habe einen ersten Großauftrag für ein solarthermisches Kraftwerk im US-Bundesstaat Nevada erhalten.

Für das 64-Megawatt-Kraftwerk in Boulder City, das von Mitte 2007 an etwa 40 000 Haushalte mit Strom versorgen soll, liefert Schott insgesamt 19 300 der so genannten Receiver. Der Auftrag, von dem der Schott-Standort im bayerischen Mitterteich profitiert, habe ein Volumen im zweistelligen Millionenbereich. Genaue Zahlen nannte der Vorstandschef jedoch nicht. Weitere Kraftwerksprojekte in den USA und Südeuropa seien in Planung.

«Die Übernahme der RWE-Anteile und der Auftrag für das Kraftwerk in Nevada geben unseren Solar-Aktivitäten einen enormen Schub», sagte Ungeheuer. Die von Schott und RWE bisher je zur Hälfte getragene Solar GmbH erzielte im abgeschlossenen Geschäftsjahr (30. September) 280 Millionen Euro Umsatz und beschäftigt 900 Mitarbeiter. Ihre Kapazität bei Solarzellen soll auf mehr als 100 Megawatt steigen.

Schott habe in den vergangenen fünf Jahren in das neue Geschäftsfeld Solartechnik zielstrebig investiert. «Wir sind international einer der wenigen Hersteller, der eine so komplette Technologiepalette anbietet», sagte Ungeheuer. Dazu gehören auch so genannte Dünnschichtmodule, bei denen Glas mit Silizium überzogen ist. Eingesetzt wurden diese Module, die einen Teil des Sonnenlichts durchlassen, als Dach der New Yorker Metro-Station Stillwell Avenue Station. Die 5200 Quadratmeter große Dachfläche liefert im Sommer zwei Drittel der im Bahnhof verbrauchten Energie.

Das Mainzer Traditionsunternehmen erwirtschaftete 2004 einen Gesamtumsatz von rund zwei Milliarden Euro, davon ein Viertel in Nordamerika. Schott hat insgesamt 17 000 Beschäftigte.

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