20.05.2008

Mehr Stipendien und neue Zugangswege

Die Studienstiftung konnte ihre klassischen Zugangswege wesentlich ausbauen und verbessern. Ab 2010 wird die Selbstbewerbung zugelassen.



Die Studienstiftung wächst – die Qualität bleibt

Bonn, 19. Mai 2008. Mehr als 9.000 begabte Studierende und Doktoranden erhalten zurzeit ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes. Die Zahl der Stipendien konnte in zwei Jahren um circa 2.400 und damit um rund 35 Prozent gesteigert werden. „Dieses Wachstum eröffnet herausragenden jungen Menschen neue Chancen. Wer fachliche Exzellenz und Engagement mitbringt, kann auf eine finanzielle und ideelle Förderung durch die Studienstiftung hoffen“, so Dr. Gerhard Teufel, Generalsekretär der Studienstiftung. „Unser Vorschlagssystem funktioniert sehr gut. Ab 2010 werden wir außerdem die Selbstbewerbung zulassen und dafür einen bundesweiten Begabungstest anbieten.“

Seitdem das Bundesbildungsministerium vor zwei Jahren die Mittel deutlich erhöht hat, konnte die Studienstiftung ihre klassischen Zugangswege wesentlich ausbauen und verbessern:

  • Die Schulleiter haben ihre Vorschläge der besten und engagiertesten Abiturienten von 3.500 (Jahr 2005) auf 6.000 (Jahr 2007) ausgebaut. Die Schulen dürfen nun doppelt so viele geeignete Kandidaten vorschlagen wie bisher (etwa ein Vorschlag pro 25 Abiturienten).
  • Auch die Vorschläge der Prüfungsämter an Universitäten haben deutlich zugenommen (von 1.600 auf 2.600). Hier werden die besten Absolventen nach der Zwischenprüfung nominiert. Im vergangenen Jahr konnte dabei erstmals das Fach Medizin über die Landesprüfungsämter mit einbezogen werden.
  • Die Fachhochschulen profitieren ebenfalls vom Wachstum der Studienstiftung: Sie haben mehr als 600 Vorschläge unterbreitet und damit die bisherige Zahl (ca. 300 im Jahr 2005) verdoppelt.

Alle vorgeschlagenen Kandidaten erhalten eine Einladung zu einem Auswahlseminar der Studienstiftung. Ihre Chance aufgenommen zu werden, liegt durchschnittlich bei 35 Prozent. Nach wie vor treffen die Kommissionen in einem Spitzenfeld von begabten jungen Menschen eine sorgfältige Auswahl. „Unsere Aufnahmekriterien Leistung, Initiative, Verantwortung sind gleich geblieben, aber wir können jetzt mehr exzellente Studierende mit einem Stipendium unterstützen. Damit erhöht sich die Chancengleichheit und Gerechtigkeit bei der Stipendienvergabe“, erläutert Dr. Gerhard Teufel.

Beim Thema Frauenförderung sieht sich die Studienstiftung auf einem guten Weg: In den letzten zwölf Jahren ist der Frauenanteil im Durchschnitt um ein Prozent pro Jahr gestiegen und liegt jetzt bei 46 Prozent. Im Bereich der Promotion wird damit der Frauenanteil an den Universitäten bereits übertroffen. Für die Studienförderung soll die 50:50 Relation in Kürze erreicht werden.

Eine besondere Stärke hat die Studienstiftung bei den so genannten MINT-Fächern: 35 Prozent der Stipendiaten studieren Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaften.

Die Perspektiven für die Zukunft schätzt die Studienstiftung positiv ein: Als neuer Zugangsweg soll – erstmalig in der mehr als 80-jährigen Geschichte von Deutschlands größtem Begabtenförderungswerk – die Selbstbewerbung zugelassen werden und das etablierte Vorschlagssystem ergänzen. Die Studienstiftung entwickelt zu diesem Zweck einen Begabungs- und Studierfähigkeitstest, den jeder Student und jede Studentin zu Beginn des Studiums absolvieren kann. Die Testbesten werden zur Teilnahme an einem Auswahlseminar eingeladen. „Wir sind gespannt, welche Begabungsreserven wir über diesen Test noch entdecken: Ab 2010 wird das Rennen eröffnet!“ verkündet Dr. Gerhard Teufel.

Beide Zugangswege – Vorschlag und Selbstbewerbung – existieren im „Max Weber-Programm“ bereits erfolgreich nebeneinander. Die Durchführung dieses Begabtenförderprogramms hat der Freistaat Bayern im Herbst 2005 der Studienstiftung übertragen. Am Ende der Aufbauphase sollen im Jahr 2011 bis zu 1.800 Studierende an bayerischen Hochschulen finanziell und ideell gefördert werden; in diesem Jahr werden bereits 1.000 Stipendiaten im Programm erwartet.

Quelle: Studienstiftung des deutschen Volkes

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