Minensuche mit Radar-Drohnen
Spezielle Drohnen mit Bodenradar sollen bei der Beseitigung von Sprengkörpern in Konfliktregionen helfen.
Die Beseitigung von Anti-Personen-Minen ist riskant – und an unwegsamen Orten oft nahezu unmöglich. Jetzt arbeitet eine deutsch-
Abb.: Ein wichtiger Schwerpunkt der Forschungsarbeit ist die Radar-Signalprozessierung. (Bild: Eberhardt / U. Ulm)
Ob im Dschungel von Kambodscha, in der Wüste von Mali oder vor der Haustür der Europäischen Union in der Ukraine: Anti-
Die Minensuche aus der Luft erscheint so einfach wie genial. Doch das Projekt birgt zahlreiche Herausforderungen: Beispielsweise sind Drohnen instabil und schwanken im Flug: Um hochaufgelösten Aufnahmen zu erhalten, muss jedoch die Flugbahn möglichst genau bekannt sein. Nur so kann man sicherstellen, dass sich auch kleine Objekte fokussieren und damit aufspüren lassen. Während die Forscher der Fachhochschule Nordwestschweiz das Fluggerät optimieren, bündeln Universität (Radar-
„Viele Minen sind im Erdboden vergraben, weshalb wir ein Bodenradar mit einer relativ niedrigen Frequenz einsetzen. Die Radarwellen dringen ins Erdreich ein und aus vielen Messungen entlang der Drohnen-
Erste Tests haben die Forscher bereits absolviert, im nächsten Schritt müssen Drohne und Radartechnik aufeinander abgestimmt und angepasst werden. Weiterhin sollte die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit in verminten Gebieten einkalkuliert werden – von extrem trocken bis sumpfig. Gegen Ende der Projektlaufzeit sind deshalb Tests in tatsächlichen Minengebieten wie etwa im Umland von Sarajevo oder in Kambodscha geplant.
Mit dem Unternehmen des Stifters, der Firma Endress + Hauser, haben die Uni-
Denn die Sprengkörper verursachen nicht nur menschliches Leid: Verminte Landstriche können nicht bewirtschaftet werden, was den Wiederaufbau ehemaliger Kriegsgebiete gefährdet. Zur Beseitigung dieser hinterhältigen Waffen, die auch viele Jahre nach Ende eines Konflikts Zivilisten aus dem Leben reißen, leistet die Forschergruppe ihren Beitrag.
U. Ulm / DE