MINFLUX-Nanoskopie sieht Zellen molekular scharf
Fluoreszenz-Mikroskopie mit molekularer Trennschärfe jetzt auch für die Lebenswissenschaften anwendbar.
Vor drei Jahren stellten Stefan Hell und sein Team vom MPI für biophysikalische Chemie die MINFLUX-
Es war ein großes Versprechen für die biologische Forschung, das Hell gab, als er und sein Team 2016 MINFLUX vorgestellt hatten: Er sei davon überzeugt, dass die Methode das Zeug dazu habe, eines der mächtigsten Werkzeuge der Zellbiologie zu werden, sagte er damals: „Mit diesem Verfahren wird es möglich sein, Zellen molekular zu kartografieren.“
Für MINFLUX hatte Hell die Stärken der beiden bis dahin besten Fluoreszenz-
Die aktuelle Arbeit löst nun dieses Versprechen ein und zeigt das ganze Potential der Methode. „Wir haben MINFLUX so weit entwickelt, dass wir fluoreszierende Moleküle in Zellen mit maximaler, molekularer Auflösung, in zwei Farben und dreidimensional sichtbar machen können“, fasst Mitarbeiterin Jasmin Pape zusammen. „Damit erfüllt MINFLUX bereits heute viele Anforderungen, um Moleküle und Prozesse in lebenden Zellen molekular scharf abzubilden und zu untersuchen.“
MINFLUX nutzt einen donutförmigen Laserstrahl mit einer Intensitäts-
Außerdem nutzt MINFLUX jetzt eine dreidimensionale Donut-
MINFLUX sei, so das Team, nun bereit für zellbiologische Fragestellungen. Trotz der neuen, fundamentalen Weiterentwicklung bestehe aber immer noch Potenzial, um MINFLUX weiter zu verbessern: Sowohl die Aufnahmezeit als auch störende Hintergrundsignale lassen sich in Zukunft weiter reduzieren, was die Methode noch weiter verbessern wird.
MPI-BPC / RK
Weitere Infos
- Originalveröffentlichung:
K. C. Gwosch et al.: MINFLUX nanoscopy delivers 3D multicolor nanometer resolution in cells, Nat. Methods, online 13. Januar 2020; DOI: 10.1038/s41592-019-0688-0 - Nanobiophotonik (S. Hell), Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Göttingen