Mit Physik in den Kampf gegen Krebs
Neuer interdisziplinärer Forschungsansatz soll helfen, Metastasen zu bekämpfen.
Bei Krebserkrankungen ist die häufigste Todesursache die Bildung von Metastasen. Der primäre Tumor lässt sich meist operativ entfernen und stellt bei rechtzeitiger Erkennung oftmals kein großes Risiko für den Patienten dar. Eine bessere Prognose und ein detailliertes physikalisches Verständnis des Metastasierungsprozesses könnten ein wesentlicher Durchbruch auf dem Gebiet der Tumorforschung sein. Eine neue Nachwuchsforschergruppe der Universität Leipzig geht mit ihrem interdisziplinären Ansatz neue Wege. Sie will physikalische Prinzipien anwenden, um die ersten Schritte der Metastasierung zu untersuchen.
Dabei soll insbesondere die Umgebung des Tumors und ihr Einfluss auf die physikalischen Eigenschaften der Krebszellen analysiert und mit physikalischen Modellen beschrieben werden. Darüber hinaus sollen die Mechanismen der ersten Schritte der Metastasierung gezielt bekämpft werden.
Zu der Nachwuchsgruppe gehören zehn junge Wissenschaftler aus acht verschiedenen Abteilungen der Universität Leipzig der Bereiche Physik, Biochemie, Biologie, Chemie und Medizin. „Die Anwendung von physikalischen Prinzipien auf die Erkennung und Veränderung der initialen Schritte der Metastasierung ist ein entscheidender Schritt zum Verständnis dieses Prozesses und auch der erste Ansatzpunkt zur effektiven Verhinderung der Bildung von Metastasen“, erklärt Claudia Mierke, die zusammen mit Josef Käs federführend die Nachwuchsforschergruppe leiten wird. Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und der Europäische Sozialfonds unterstützen das Projekt gemeinsam mit rund 840.000 Euro.
U. Leipzig / AH