Mit Wärme kühlen
Neue Generation kompakter Kältemaschinen heizt und kühlt mit Niedertemperaturwärme.
Der ökonomische und ökologische Erfolg von Wärmenetzen und großen solarthermischen Anlagen steht und fällt mit einem verlässlichen Wärmeabsatz während des Sommerhalbjahrs. Die Kühlung und Klimatisierung von Gebäuden mittels einer thermisch angetriebenen Kältemaschine wird damit zu einem immer interessanter werdenden Markt. Das aktuelle BINE-Projektinfo „Mit Wärme kühlen“ (07/2012) stellt eine neue Generation besonders kompakter Absorptionskältemaschinen kleiner Leistung für den Kühl-, Klima- und Heizbetrieb vor.
Abb.: Das BINE-Projektinfo „Mit Wärme kühlen“ (07/2012)
Neben Gewicht und Abmessung überzeugen die neuen Anlagen auch durch eine bessere Nutzung der vorhandenen Wärme. Damit vergrößert sich die Temperaturspreizung im Kreislauf der jeweiligen Antriebswärme. Die Forscher entwickelten zwei Aggregate mit 50 kW bzw. mit 160 kW Kälteleistung. Das kleinere befindet sich seit 2011 in der praktischen Gebäudeerprobung, während das größere derzeit mit dem Praxistest beginnt. Die einstufigen Anlagen arbeiten mit Wasser als Kältemittel und Lithiumbromid als Absorbens und können Kaltwassertemperaturen bis zu 5 °C erzeugen. Beide Anlagen sind modular als Zweibehältersysteme aufgebaut und lassen sich einfach zerlegen und vor Ort wieder zusammensetzen. Im Winterhalbjahr kann die Maschine auch als Wärmepumpe arbeiten. Dadurch ist es möglich, die Fernwärme effizienter zu nutzen.
Im Herbst 2012 startet ein breit angelegter Feldtest, der vor allem auf Erkenntnisse über den Systemverbund abzielt. Bundesweit sollen 15 Installationen über fünf Jahre vermessen werden, um Daten für die Optimierung und eine spätere Markteinführung zu gewinnen. Das Vorhaben ist Teil des Forschungsprogramms EnEff:Wärme des Bundeswirtschaftsministeriums. Das BINE-Projektinfo „Mit Wärme kühlen“ (07/2012) ist kostenfrei erhältlich, s.u.
FIZ-KA / OD