01.09.2005

Moderne Kunst für Einstein

Vom 6. September 2005 an werden in Berlin und Potsdam Kunstwerke unter dem Titel "Einstein Spaces" gezeigt.


Moderne Kunst für Einstein

Berlin (dpa) - Moderne Kunst für Albert Einstein: Vom 6. September an sind in Berlin und Potsdam die Werke neun zeitgenössischer Künstler zu sehen, die sich mit Leben und Werk des weltberühmten Physikers auseinander gesetzt haben. An den Wohn- und Wirkungsstätten Einsteins (1879-1955) sind Licht-, Ton- oder Filminstallationen unter dem Titel «Einstein Spaces» zu sehen. Die Ausstellung gilt als ein künstlerischer Höhepunkt des Einsteinjahres und ist bis zum 30. September zu sehen, teilte die Agentur Einsteinjahr am Mittwoch mit.

In Berlin hat der Schweizer Künstler Christoph Büchel zum Beispiel ein provozierendes Baustellenschild in der Nähe von Einsteins ehemaligem Wohnhaus im Bayerischen Viertel aufgestellt. Dort kündigt er den Bau eines israelischen Sicherheitszaunes an. Die Kunstinstallation soll auf die Geschichte des Viertels hinweisen, in dem vor dem Machtantritt der Nationalsozialisten viele wohlhabende jüdische Familien lebten.

Im ARD-Hauptstadtstudio, an dessen Standort in der Wilhelmstraße früher die Deutsche Physikalische Gesellschaft residierte, zeigt der Dokumentarfilmer Harun Farocki einen filmischen Essay über neue Waffentechnologien mit Bildern aus dem Golfkrieg. Der Künstler will darauf hinweisen, dass Einstein als Präsident der Physikalischen Gesellschaft in Berlin immer wieder vor der Instrumentalisierung wissenschaftlicher Erkenntnisse für die Waffenproduktion gewarnt hat.

In Potsdam hat der isländische Künstler Olafur Eliasson einen Raum des Einsteinturms auf dem Telegrafenberg in Beschlag genommen. Die Besucher erwarten dort die Lichtspiele eines Glasspiegelzylinders. Eliasson erinnert damit an den Laborcharakter des Einsteinturms, der in den 1920er Jahren als Sonnenobservatorium errichtet wurde.

Am Templiner See, nahe Einsteins Sommerhaus in Caputh, lässt der Österreicher Franz West zwei Flöße schwimmen. Einstein, der Deutschland 1933 den Rücken kehrte, schätzte sein hölzernes Sommerhaus und empfing hier prominente Wissenschaftler.

Weitere «Einstein-Spaces» gibt es in der Berliner Archenhold-Sternwarte in Treptow, in der Neuen Synagoge, der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt oder der Preußischen Akademie der Wissenschaften. 

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