Molekularer optischer Drucksensor
Wasserlösliche Verbindung macht präzise Druckmessungen in Lösung möglich.
Chemiker der Johannes-Gutenberg-
Abb.: Molekularer Rubin in fester (rot) und gelöster (gelb) Form kann berührungsfrei den Druck messen. (Bild: S. Otto, JGU)
Der molekulare Rubin kann wie der Rubin selbst im Festkörper Druck messen, aber darüber hinaus dank seiner Löslichkeit auch in Lösungen. Somit eröffnet dieses molekulare System Anwendungsmöglichkeiten in der Materialwissenschaft, der homogenen und heterogenen Katalyse und in allen Feldern, wo Druckänderungen überwacht werden müssen.
Der Vorgang der Druckmessung mit dem molekularen Rubin ist denkbar einfach. Die betreffende Stelle wird mit blauem Licht bestrahlt, der molekulare Rubin absorbiert dieses Licht und sendet daraufhin Infrarotstrahlung aus. Je nach Druck ändert sich die Energie des ausgesendeten Lichts in empfindlicher Weise. Anhand dieser Energie kann der vorherrschende Druck abgelesen werden.
Die anspruchsvollen Druckexperimente bis zu 45.000 bar hat Sven Otto, Doktorand aus der Arbeitsgruppe Heinze, in den Laboren der Gruppe von Christian Reber an der Universität Montreal durchgeführt. Der Forschungsaufenthalt von Sven Otto war von der Exzellenz-
Das Prinzip der optischen Druckmessung mit Chromverbindungen war bereits zuvor bekannt. Jedoch sind alle diese Verbindungen, wie der Rubin selbst, unlöslich. Somit waren optische Druckmessungen in einer Lösung mit einer einzigen Art von gelösten Molekülen bislang nicht möglich. „Unser molekular Rubin jedoch beherrscht dieses Kunststück", sagt Katja Heinze. „Wir hoffen, dass unsere Erkenntnisse den Weg für völlig neue Anwendungen über die klassischen Anwendungen hinaus, zum Beispiel in der homogenen Katalyse oder in biologischen Systemen, ebnen werden. Wir arbeiten auch genau in diese Richtung weiter“, fügt Heinze hinzu.
JGU / DE