08.10.2020

Motor der Nanoelektronik

Europäisches Netzwerk Ascent+ soll aktuelle Entwicklungen beschleunigen.

Mit dem Ascent+ access Programm bilden die fünfzehn Partner, zu denen auch die TU Bergakademie Freiberg gehört, ein ambitioniertes Wissens- und Investitions­netzwerk. Dieses soll künftig den Zugang zu den wichtigsten europäischen Infra­strukturen eröffnen und es Forschern aus Wissenschaft und Industrie ermöglichen, sich den neuen Heraus­forderungen in der Nanoelektronik zu stellen und die Etablierung neuer Innovationen zu beschleunigen. Ascent+ bietet ein umfangreiches Portfolio für den Zugang zu modernsten Herstellungs- und Simulations­verfahren, Datensätzen, Metrologie und Charak­terisierung sowie zu Bauelementen und Teststrukturen für die Nanoelektronik. Damit wird die erste Phase des Open-Access-Programms erheblich vorangetrieben, das in den letzten vier Jahren einhundert Projekte für Forscher aus dreißig Ländern bereitgestellt und eine Gemeinschaft von über 400 Wissen­schaftlern aufgebaut hat. 

Abb.: Photo­litho­graphische Struk­turierung von Silizium-Wafern in einem...
Abb.: Photo­litho­graphische Struk­turierung von Silizium-Wafern in einem Reinraum der Berg­akademie Freiberg. (Bild: T. Urban, TU BA Freiberg)

Ascent+ integriert eine einzigartige Forschungs­infrastruktur. Dabei beteiligen sich zum einen Forschungs­einrichtungen wie CEA-Leti (Frankreich), imec (Belgien), Tyndall (Irland) oder Fraunhofer Mikro­elektronik, aber auch akademische Partner wie die TU Bergakademie Freiberg, die Universität Gent (Belgien) und die Universität Padua (Italien). Gemeinsam bündeln sie ihr Wissen und verbinden die wissenschaftliche Forschung mit der Entwicklung von Proof-of-Concept-Techno­logien. Diese Kombination wird die Entwicklung von Daten­verarbeitungs­geräten der nächsten Generation beschleunigen. Von Seiten der TU Bergakademie Freiberg ist das Institut für Angewandte Physik an dem Projekt beteiligt. Das Team um Johannes Heitmann beschäftigt sich dabei mit der Integration neuartiger Halbleiter­materialien in nano­elektronischen Bauelemente und deren defekt­spektroskopische Charak­terisierung.

Ascent+ stellt für Europa eine Möglichkeit dar, die globale Führung in der Nanoelektronik zu einem entscheidenden Zeitpunkt wieder­zuerlangen. „Die nächste Ära der Nano­elektronik wird bestimmt werden durch die Demonstration des Quanten­überlegenheit auf Basis von Festkörper­strukturen, energie­effizientes, hoch­leistungsfähiges Rechnen mittels neuartiger Bauelemente und eine erhöhte Funktionalität durch eine fort­geschrittene Integration unter­schiedlichster Materialien und innovativer Technologien. Ascent+ soll auf diese neuen Entwicklungen reagieren und Wissen und Technologie durch die Generierung neuartiger Ergebnisse und die Förderung von Talenten in ihren eigenen Labors voran­zubringen“, sagt Giorgos Fagas, Leiter von Ascent+ am Tyndall National Institute.

TU BA Freiberg / JOL

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