Nachhaltige Rohstofferkundung
Hyperspektrale Bildgebungstechnologien, kombiniert mit maschinellem Lernen.
Mit der steigenden Nachfrage nach Hochtechnologiemetallen für die Wirtschaft steht der Bergbau vor komplexen Herausforderungen. Die nachhaltige Rohstoffversorgung erfordert energieeffiziente und sozialverträgliche Verfahren mit geringer Umweltbelastung. Am Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie, einer Einrichtung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf, haben Forscher in den vergangenen zwei Jahren neuartige, digitale Kartierungsverfahren für nachhaltige Rohstofferkundung und -gewinnung entwickelt und zur Marktreife gebracht.
„Wir haben hyperspektrale Bildgebungstechnologien, womit Bilder von sehr vielen, eng beieinanderliegenden Wellenlängen aufgezeichnet werden können, mit selbst entwickelten Algorithmen für maschinelles Lernen kombiniert“, erläutert Richard Gloaguen, Abteilungsleiter Erkundung am HIF und Gründungsgesellschafter des Start-Ups TheiaX. „Damit können wir präzise Modelle des Untergrundes anfertigen. Diese helfen den Bergbauunternehmen bei der Ressourcenewertung, also ob der Mineralabbau wirtschaftlich sinnvoll ist.“
TheiaX bietet eine effiziente, berührungslose Rohstofferkundung mittels Sensoren, die – installiert auf verschiedenen Plattformen, wie Drohnen – aus der Ferne präzise Bilder des Rohstoffvorkommens im Boden liefern. Besonders Hochtechnologiemetalle lassen sich so umweltverträglich aufspüren. Außerdem nutzt TheiaX das Potenzial der künstlichen Intelligenz und der virtuellen Realität, um ein wirtschaftliches, schnelles, nicht-invasives Entscheidungsinstrument für die Rohstofferkundung und -gewinnung bereitzustellen. Dafür haben die Wissenschaftler neuartige, digitale Kartierungsverfahren entwickelt.
Diese liefern digitale Abbilder, die als zuverlässige Grundlage sowohl für die strukturelle und lithologische Kartierung als auch für ein Umweltmonitoring dienen können. „Mit unserem Bildgebungsverfahren können wir Aufschlüsse, Minenoberflächen und Bohrkerne mit einem besseren räumlichen Verständnis der mineralogischen Variabilität darstellen, was wiederum Einfluss auf Entscheidungsprozesse hat. Die entwickelten Technologien minimieren die Auswirkungen auf die Umwelt, stärken die Akzeptanz in der Bevölkerung und verbessern gleichzeitig bestehende Erkundungstechnologien“, so Gloaguen.
Für die Industrie bieten die Technologien den Vorteil einer schnelleren und genaueren Charakterisierung von Rohstoffen ohne große Eingriffe in die Natur. Bisher konnte das Team mit maßgeschneiderten Lösungen bereits Projekte für die Bergbauindustrie in Grönland, Bulgarien, Griechenland, der Tschechischen Republik und Deutschland realisieren.
HZDR / RK
Weitere Infos
- Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie, Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf
- TheiaX, Freiberg