29.04.2021

Nachwuchs für zwei Dimensionen

Programm „2Exciting” zielt auf Ausbildung junger Forscher im Bereich zweidimensionaler Halbleiter.

Die herausragenden Entwicklungen der europäischen Optoelektronik stehen einem deutlichen Mangel an erfahrenem und hoch­qualifiziertem Personal für Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet gegenüber. Das EU-finanzierte Projekt „2Exciting“ zielt nun darauf ab, fünfzehn Nachwuchs­forscher innerhalb eines Netzwerks aus acht akademischen Gruppen und acht verschiedenen Unternehmen auszubilden, die mit dem Thema der zwei­dimensionalen Halbleiter in Berührung stehen. Koordiniert wird das Projekt von Thomas Heine, Professor für theoretische Chemie an der TU Dresden. 2Exciting wird dafür mit einem Budget von 3,92 Millionen durch das Horizon 2020 Marie Skłodowska-Curie Action, Innovative Training Network Programme, gefördert.

 

Abb.: Illustration eines Halbleiters (Bild: 2Exciting)
Abb.: Illustration eines Halbleiters (Bild: 2Exciting)

Technologie, die auf atomar dünnen, zwei­dimensionalen Halb­leitern (2DS) basiert, wird die nächste Generation von Innovationen im Bereich Computer, Energie und darüber hinaus begründen. Aufgrund der starken Licht-Materie-Wechsel­wirkung auf der Nanoskala in 2D können Wissenschaftler neue Wege zur Kontrolle der elektrischen und optischen Eigenschaften finden und Strategien entwickeln, um die opto­elektronischen Eigenschaften für eine Reihe bestehender oder neu entstehender Anwendungen in der Elektronik, der Energie­speicherung, der Sensorik und der Katalyse künstlich anzupassen.

Projektkoordinator Thomas Heine erklärt: „Opto­elektronik mit 2D-Materialien wird Nanotechnologie und Kommunikations­technologie verbinden und zu neuen Anwendungen, beispielsweise in der Robotik, führen.” Das schnelle Wachstum industrieller Anwendungen von 2DS in der nahen Zukunft, bei dem Europa in einer hervorragenden Ausgangsposition ist, sieht sich durch einen Mangel an hoch­qualifizierten Forscher- und Entwickler­teams mit spezifischer Erfahrung auf diesem Gebiet gefährdet.

Hier setzt das 2Exciting-Netzwerk an. Das Projekt bringt acht akademische Gruppen, die zu den wichtigsten europäischen Akteuren auf dem Gebiet der 2DS gehören, und acht Unternehmen mit sehr unterschiedlichen Profilen zusammen, um fünfzehn Nachwuchs­wissenschaftler in wissenschaftlichen Kenntnissen und Soft Skills zu schulen. Das Ausbildungs­programm des Netzwerks, das drei Winterschulen und drei Satellitenveranstaltungen zur Konferenz­reihe „Flatlands beyond Graphene” umfasst, bietet allen Forschern des Netzwerks wissenschaftliches und industrielles Training, unter aktiver Beteiligung von Dozenten der beteiligten Wirtschaftspartner, sowohl zu spezifischen Technologie­fragen als auch zu ergänzenden Fähigkeiten wie Technologietransfer, Unternehmertum und Öffentlichkeitsarbeit. Ein entscheidender Teil der Erfahrung jedes Nachwuchs­wissenschaftlers wird die Möglichkeit sein, sechs Monate lang inter­sektorale und internationale Austausche zu absolvieren – von der akademischen Welt in die Industrie oder umgekehrt.

Valeria Nicolosi, Professorin für Chemie am Trinity College Dublin, kommentierte den Start von 2Exciting wie folgt: „Ich freue mich sehr über den Erfolg und den Start von 2Exciting und schätze die wichtige Unterstützung meiner akademischen und industriellen Partner aus ganz Europa. Die Unterstützung von Horizon 2020 im Rahmen der Marie Skłodowska-Curie Aktion, Innovative Training Network (MSCA-ITN-2020), bietet eine unglaublich wertvolle Möglichkeit, die nächste Generation von Forschern in einem Gebiet von höchster strategischer Bedeutung für die Europäische Union auszubilden.”

TU Dresden / DE

 

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