Nano-Uhr mit präzisen Zeigern
Rotierende Nanostäbchen gehen in vier Tagen lediglich um eine Mikrosekunde nach.
Stabile Uhren spielen im Alltag eine wesentliche Rolle: Von Schiffs-
Abb.: Forscher der Uni Wien levitieren nanomechanische Objekte mittels Laserlicht und treiben sie mit Pulsen aus zirkular polarisiertem Licht an. (Bild: J. Millen, U. Wien)
Stefan Kuhn von der Uni Wien und seinen Kollegen ist es jetzt gelungen, einen erstaunlich stabilen Uhrzeiger zu erzeugen, der die Zeit einer elektronischen Uhr anzeigt. Realisiert wird dies durch ein rotierendes Silizium-
„Es ist erstaunlich, dass wir ein elektronisches Signal nehmen und damit die Bewegung eines physikalischen Objekts perfekt kontrollieren können, ohne dabei an Stabilität zu verlieren. Unsere Uhr hat in vier Tagen gerade einmal ein Millionstel einer Sekunde verloren", sagt Team-
Einen entscheidenden Beitrag zu dieser Studie leisteten Alon Kosloff und Fernando Patolsky von der Uni Tel Aviv, die mit hoch entwickelten Ätzverfahren reinste Silizium-
Die komplexe Bewegung der angetriebenen Stäbchen theoretisch zu verstehen ist eine Herausforderung, die von Benjamin Stickler und Klaus Hornberger an der Uni Duisburg-
Anders als die elektronische Uhr interagiert das Stäbchen mit seiner Umgebung. Die Präzision des nanomechanischen Uhrzeigers kann daher für äußerst präzise und lokale Messungen verwendet werden um zum Beispiel Druckänderungen über sehr kurze Distanzen mit hoher Genauigkeit zu messen. Das levitierte Stäbchen könnte durch einen Gasstrom bewegt werden um Turbulenzen im Gas zu messen, oder durch einen Atom- oder Lichtstrahl, um deren Eigenschaften zu bestimmen. Eines Tages könnte es sogar möglich sein, dieses System für die Suche nach Grenzen der Quantentheorie zu verwenden. „Bei hohen Rotationsraten ist dies ein Sensor mit erstaunlicher Präzision. Bei niedrigen Frequenzen könnte dieses System jedoch eine Reihe ganz neuer Experimente zur Quantenmechanik rotierender Objekte ermöglichen“, so Markus Arndt von der Uni Wien.
U. Wien / RK